Szabó Géza: Geschichte des ungarischen Coetus an der Universität Wittenberg 1555–1613. Halle 1941.

Die Ungarn an der Universität Wittenberg im XVI. Jahrhundert

In dieser großen Schar sind nahezu alle Komitate und Städte Ungarns und Siebenbürgens vertreten. Sie ist auch an hervorragenden Personen sehr reich: Solche sind zuerst die Mitglieder der ungarischen hochadligen Familien: Thomas Eszterházi, Georg Bánffy, Michael Forgács, Franz Bánffy von Losonz usw. Letzte­rem wurde in Wittenberg die Ehre zuteil, für das Winter­semester 1587/88 zum Rektor der Universität gewählt zu werden17). Die bedeutendsten ungarischen Reformatoren der evangelischen Kirche beider Konfessionen dienten der Aus­breitung des Reiches Gottes in Ungarn mit dem geistigen Rüstzeug, das sie in Wittenberg erworben hatten. Nehmen wir nur die Größten: Johann Sylvester v. Erdős, Matthias Biró v. Déva, der „ungarische Luther“, Andreas Batizi, Caspar Heltai, Johann Honter, Stephan Kopácsi, Emerich Ozorai, Stephan Kis v. Szeged, Paul Thuri, Peter Melius, Caspar Károlyi, Matthias Skarica usw. Alle diese Namen sind im AAV zu finden. Auch auf die ungarische Kultur erstreckte sich die segensreiche Wirkung der Universität Wittenberg. Mehr als hundert Ungarn verfaßten im Laufe des XVI. Jahr­hunderts wissenschaftliche Werke, Vorträge, lateinische, griechische und hebräische Gedichte und ließen sie in Wittenberg drucken 18). In den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts bekam das Dasein der ungarischen Studenten ein neues Gesicht: sie begannen sich zusammenzuschließen und bildeten eine ungarische Landsmannschaft, genannt ungarische Burse oder ungarischer Coetus. Im Weiteren gedenke ich, die Geschichte dieser Lands­mannschaft aufzuzeichnen, soweit die erhaltenen Quellen es ermöglichen. namentlich 2070 ungarische Lutheraner an der Universität einge­tragen (vgl. M. Asztalos: A wittenbergi egyetem magyarországi hall­gatóinak névsora 1601—1812 [Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen an der Universität Wittenberg 1601—1812] Magyar Protestáns Egyháztörténelmi Adattár. Budapest. 1931. Bd. XIV. 111—201). 17) AAV. II. 361. Auch im WS. 1615—16 war ein Ungar: Emerich Thurso v. Árva der Rektor der Universität Wittenberg (AAV. IV. 179). 18) HKI. 289 und RMK. III. 17

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