Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

— 206 Joh. Szeberinyi und in ungarischer der neu eingeführte Prediger des ungarischen Coetus, Dr. Joseph Székács. Kurz nach dem Jubelfeste dankte der k. Rath Ludwig v. Schedius als Oberkirchen- und Schtklinspektor ab. Bei der nun vorgenommenen Restauration wurde B. Ladislaus Podmanitzky als Oberinspektor und Dr. Theophil Fabini als Vice-Inspektor der Schule einstimmig von allen drei Abtheilungen der Gemeinde gewählt. Während der großen Ueberschwemmung im I. 1838 wurden unsere Kirchen- und Schulgebäude, als auf der höchsten Stelle über dem Was­serspiegel der Donau liegend, zum Asyl für viele Hunderte, deren Woh­nungen das schreckliche Element zerstörte. Bald darauf errichteten die Evangelischen eine höhere Elementar­schule, deren Leitung Sam. Stuhlmüller übernahm und an seine Stelle wurde Ludwig Melczer, bisher Professor an der Gyarmather National­schule gewählt. Christian Fucbs aber bestimmte, daß die Zinsen seiner Stiftung dem Lehrer der Gymnastik gezahlt werden sollen, wofür dieser verbunden sei, die Schüler und Kinder unserer Gemeinde an dem Un­terrichte in der Gymnastik Theil nehmen zu lassen. So wurde dieser edle Jugend- und Menschenfreund Schöpfer der G y m n a st i k i n u n- s e r e r Stadt, ja in unserem V a t e r l a n d e. Es haben wohl durch die Ueberschwemmung viele Mitglieder unse­rer Gemeinde gelitten: doch das Ganze gewann. Denn als die Pläne zum Aufbau der zusammengestürzten Häuser und zur Regulirung der Vorstädte gemacht wurden, da hat die Gesammtgcmeinde durch die Ver­mittlung Sr. k. k. Hoheit des Erzherzog-Palatin Joseph's einen geräu­migen Platz von 2200 Klftrn. au der Kerepescher Straße zum Bau einer neuen Kirche nebst Schule erhalten. Es mag hier ein Datum stehen, welches charakteristisch für jene Zeit ist. Als einige Mitglieder der Gemeinde sich im Namen der Slova- ken für diese Gabe bei Sr. k. k. Hoheit dem Erzherzog-Palatin bedan­ken wollten, da erklärte dieser hohe Staatsmann, dieser Grund sei nicht einer Partei, sondern der gesammten vereinigten Gemeinde geschenkt, er ermahnte sie zur Eintracht und Einigkeit, die jeder menschlichen, ins­besondere aber der evangelischen Gemeinschaft Noth thue. Die Freude über die Erwerbung dieses Baugrundes wurde getrübt durch das Hinscheiden des B. Alexander Prónay, der seit dem Tode des unvergeßlichen Peter Balogh die Angelegenheiten der evangelischen Kirche und Schule in Ungarn als General-Inspektor leitete. Er war auch Mit­glied unserer Gemeinde, doch bekannte er sich zu keinem Coetus, da er auch von der Idee der Einheit der Gemeinde beseelt war, und jede Par­tei, als solche, haßte, — ja während des unheilvollen Sprachkampfes, bei aller Achtung für Kollár, alles aufbot, um die Trennung zu verhin­dern. Und als nach geschlossenem Traktat die kaum vernarbten Wunden zu bluten begannen, da wendete er Alles an, um die Ruhe und Einig­keit in der Gemeinde zu erhalten.

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