Krónika - Az Evangélikus Élet hírlevele, 2016 (81. évfolyam, 2-50. szám)

2016-03-27 / 12. szám

4 • Német oldal 2016. március 27. • KRÖN IKA Die sieben Zeichen der Auferstehung w f ir fei ir feiern in unserer kleinen Wandorfer Gemeinde je­des Jahr englischsprachige Oster­gottesdienste, denn in Sopron gibt es viele Menschen mit ausländi­schen Hintergrund, Studenten, Austauschschüler, mit Ungarn Verbundene und viele andere, die oft ein Stück Zuhause suchen, be­sonders an den großen Festen - oder für die Englisch die leichtere Sprache darstellt. Als ich wieder ei­nen solchen Gottesdienst vorberei­tete, stieß ich in einer amerikani­schen Agende auf ein Osterritual mit "sieben Zeichen der Auferste­hung", die nacheinander vor dem Altar abgelegt werden: das Grab­tuch, das Salböl (Parfüm), der Stein, das Kreuz, die Kerze, das Brot und der Wein. Jedes dieser Zeichen steht für einen Aspekt, der mit der Auferstehung zu tun hat und sie uns bildlich vor Augen ruft. Ich muss sagen, dass ich gleich im ersten Moment wusste, dass das richtige sein würde für unseren Gottesdienst. Schließlich kommen ja nicht nur "native speakers" zu unseren Gottesdiensten, sondern auch Einheimische, die mehr oder weniger gut Englisch sprechen. Das weiße Tuch erinnert an das Grabtuch, mit dem Jesu Leib be­deckt war. Am Ostermorgen wur­de es leer gefunden wie das Grab, in dem Jesus gelegen hatte. Das Salböl erinnert uns daran, dass am frühen Ostermorgen Frauen zum Grab Jesu kamen, um seinen Leichnam für die Beerdigung vor­zubereiten. Diese Frauen waren die ersten, die von Jesu Auferste­hung erfuhren. Ein Stein erinnert uns daran, dass am Ostermorgen der Stein vom Grab weggerollt war. Das Kreuz erinnert uns an unsere Toten, die Jesus an seinem Kreuz erlöst hat. Die Kerze steht dafür, dass Christus das Licht der Welt ist. Das Brot erinnert uns daran, wie am Abend von Ostern zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus waren. Jesus war mit ih­nen, aber sie erkannten ihn erst, als er das Brot mit ihnen brach. Der Wein schließlich erinnert uns an Jesu Blut, das er für uns ver­gossen hat. Alle diese Symbole versinnbild­lichen die Erfahrung, die Men­schen mit der Auferstehung ge­macht haben - beweisen können sie natürlich nichts. Keines dieser Zeichen allein kann einen schlüs­sigen Beweis dafür geben, dass Je­sus wirklich von den Toten aufer­standen ist, falls man einen sol­chen sucht. Sie wollen es auch nicht. Aber gemeinsam sprechen sie davon, dass sich in der Welt mit Ostern etwas verändert hat, dass Türen geöffnet und Stricke zerrissen wurden, dass das Leben immer wieder eine neue Chance bekommt. Es gibt natürlich noch mehr sol­cher Zeichen. Ich meinen damit nicht, dass man auch andere be­deutsame und einleuchtende Din­ge vor den Altar legen kann (Blu­men, Bibel, Nägel) - sondern daß es vielleicht auch in unserem eige­nen Leben solche Zeichen der Auf­erstehung gibt, die uns Hoffnung geben können. Vielleicht haben wir ja auch erlebt, wie verschlossen geglaubte Türen sich plötzlich öff­neten oder Stricke, die uns fessel­ten, zerrissen. Vielleicht könnten wir anderen Menschen davon er­zählen und ihnen so neuen Mut machen für ihren Weg. Ostern, das Fest des Lebens, wäre eine Gele­genheit, darüber nachzudenken. Wir haben diese Zeichen der Auferstehung übrigens nicht nur im englischen Gottesdienst ver­wendet, und ich glaube, dass viele Menschen, große und kleine, auf diese Weise etwas für sich mit­nehmen konnten für die Tage nach dem Osterfest. ■ Pfarrer Michael Heinrichs Deutsche oder zweisprachige Gottesdienste in der Karwoche und Ostern 24. März - Gründonnerstag 27. März - Ostersonntag Ágfalva (zweisprachig) 15 Uhr Ágfalva (zweisprachig) 6 Uhr Sopron (zweisprachig) 17 Uhr Budavár 10 Uhr Sopronbánfalva Balatonboglár 930 Uhr (zweisprachiger Gottesdienst und Hévíz 11 Uhr Osterwache mit Jugendlichen) 18 Uhr Sopron 9 Uhr Sopronbánfalva 25. März - Karfreitag (zweisprachige Familiengottesdienst) Ágfalva (zweisprachig) 17 Uhr 10.30 Uhr Balatonbog lár 16 Uhr Bonyhád 10 Uhr 28. März - Ostermontag Egyházaskozár 14 Uhr Ágfalva 9 Uhr Hévíz 11 Uhr Bonyhád 10 Uhr Sopron 9 Uhr Budavár 10 Uhr Sopronbánfalva (zweisprachig) 15 Uhr Egyházaskozár 14 Uhr Budavár 15 Uhr Sopron 9 Uhr Vonyarcvashegy 26. März - Samstag (Freiluftgottesdienst) Sopron (auf dem Friedhof) 14 Uhr 11 Uhr Das kann doch nicht alles gewesen sein „Das kann doch nicht alles gewesen sein, da muß doch noch irgendwas kommen! Nein, da muß doch noch Leben ins Leben. Eben.“ So dichtete der deutsche Liedermacher Wolf Bier­mann schon vor vielen Jahren. Damit hat er die Frage nach der Glaubwür­digkeit der Osterbotschaft aufgewor­fen. „Auferstehung ist doch nur eine erfundene Geschichte, um zu vertrö­sten!“ - so denken viele in unseren christlichen Ländern und vertrauen der Auferstehung Jesu nicht mehr so recht. Damit kommt doch schon lange kein Leben mehr ins Leben. Viele von uns zweifeln und ich stehe mit leeren Ant­worten da und habe auch nur das Wort: „Christus ist auferstanden“, so habe ich es gehört. „Christus hat den Tod über­wunden“, so habe ich es gelesen. . Eben: Ostern ist kein. Sa.tz.AUS ei­nem theologischen Lehrbuch. Ostern kann nicht gelehrt werden. Zu Ostern gehört eine Geschichte, die mit Jesus angefangen hat und bis heute noch nicht zu Ende ist. Ostern, das sind viele kleine, oft sehr unscheinbare Geschichten gegen den Tod und für ein gelungenes Leben. Aber das lässt sich so schwer erzählen, weil es vielen oft so wenig besonders, so wenig er­wähnenswert scheint: Da geben Men­schen sich nicht auf, sondern finden noch den Mut, etwas Neues zu versu­chen. Sie glauben nicht an die eigene Ohnmacht, sondern an die Kraft der Schwachen. Sie schicken sich nicht in die Dinge, sondern nehmen ihr Schicksal in die Hand. Sie bestehen darauf, dass sie zu etwas gut sind und auf dieser Welt etwas bewirken kön­nen. Grosses ist da wirklich nicht zu berichten, nur eben dies, dass doch Leben ins Leben kommt. Dazu werden die Ostergeschichten erzählt: damit wir aufwachen, aufste­hen, dem Leben trauen. Uns nicht herausreden mit dem so gottlosen Spruch „Da kann man halt nichts ma­chen“. Dabei die eigene Erstarrung überwinden und begreifen: Nichts ist unabänderlich, nichts ist endgültig, nichts ist unmöglich dem, der ver­traut. Wem das gelingt, der hat die Auferstehung erlebt. Gott-sei-dank werden immer noch die alten Ostergeschichten der Bibel erzählt, weil sie uns anstiften wollen, in unserem Leben fortzusetzen, was mit Jesus begonnen hat. ■ Pfarrer Wolfgang Salzer (Wiener Neustadt) Osterfest Wie muss ein Fest beschaffen sein, damit Sie in Stim­mung kommen? Was lässt Sie sich wohlfühlen auf einer Feier, zu der Sie eingeladen sind? Ein Fest lässt sich nicht vorher genau durchplanen. Und ob es gelingt, er­weist sich erst, wenn das Fest schon längst im Gange ist und unter den Menschen etwas in Schwingung ge­kommen ist. Ich glaube, ein Fest ist dann gelungen, wenn es einen Nach­hall findet bei den Menschen, die wie­der in ihren Alltag zurückkehren. Feste sind dazu da, ins Leben zu greifen, das Gewöhnliche zu unterbrechen und ei­ner einfachen Begegnung Glanz zu ver­leihen. Menschen, die von einem Fest erzählen, haben off diesen Glanz in den Augen. Beim Osterfest heute gehen wir von der Dunkelheit ins Licht. Ostern: Das Leid hat ein Ende. Der Stein ist wegge­rollt. Jesus Christus ist nicht bei den To­ten geblieben. Er ist bei uns als eine Kraft, die hilft, das Schwere zu über­winden. Zu erklären gibt es da nicht viel. Kein Reporter könnte das Oster­geschehen beschreiben, so dass es dann für alle Zeit feststünde, schwarz auf weiß, klar und deutlich. Was weiter erzählt werden kann, sind allenfalls die eigenen Erfahrungen aus unserem Leben. Erlebtes, das uns fühlen lässt, ja, da bist du schon mal auferstanden aus der Not. Da bist du wie neugeboren. Da hat dein Leben noch mal einen tiefen Sinn bekommen. Ostern als Fest des Sieges über die Dunkelheit kann ein Mensch an jedem Tag des Jahres feiern. Eben dann, wenn eine Kraft in uns aufersteht. Laut oder leise. Herbeigesehnt oder völlig unver­hofft. Wenn ein Mensch, der lange durch Dunkel geschritten ist, wieder Licht und Liebe spürt. Eine Krise ist überstanden. Eine Wunde wächst nach schwerer Verletzung langsam wieder zu. All das gehört zu Ostern. Allerspätestens Ostern wird deut­lich, dass Jesus, der unter den Men­schen gelebt hat, eben mehr als ein Mensch war. In ihm ist der Himmel auf die Erde gekommen. In ihm ist Gott, der Zweifel und Angst kennt, zu den Menschen gekommen. Wann auch immer im Verlauf des Jahres für Sie persönlich Ostern ge­schieht, wünsche ich Ihnen, dass Sie erleben können, wie mit Jesus der in uns Menschen verliebte Gott selbst ganz dicht an uns herangekommen ist. ■ W.S.

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