Evangélikus Élet, 2008 (73. évfolyam, 1-52. szám)

2008-03-23 / 12. szám

6 <41 2008. március 23. NÉMET OLDAL Evangélikus ÉletS Wenn nach solchen Tódén das Leben zurückkehrt Offenbarung 1,18 Mir fallen zu Ostern viele Situationen und Gespräche ein. Osternächte und Osterfeuer. Auch schlecht besuchte, noch kalte Kirchen in kleinen Dörfern. Hilflosigkeit im Umgang mit der Aufer­stehung. Fragen von Schülern im Religi­onsunterricht. Das ist doch Quatsch, hö­re ich oft. Die Auferstehung als Dogma ist für mich das größte Problem im christlichen Glauben, sagen manche, auch gläubige Menschen. Ich bin froh, dass es Ostern gibt. Diese Fest bedeutet tot sein und wieder leben. Das kennt niemand von uns wirklich. Aber wir kennen wie das ist, wenn wir einsam» sind. Wenn schlimme Dinge passieren. Schwere Krankheiten auftre- ten. Probleme in der Familie. Wenn ein Existenzverlust droht. Freundschaft und Liehe kaputtgehen. Tür auf. Tür zu. Das war es. Das kennen wir. Wie ist das, wenn nach solchen Tó­dén das Leben zurückkehrt? Wie dank­bar sind wir dann. Wie gewiss in der Richtung zum Leben. Ostern gehen wir mit den Frauen, mit der Eindeutigkeit der Johannesoffenbarung' in das helle Leben, die Auferstehung, in der Gott mit Jesus an unserer Seite ist. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig. Siehe. Ich bin lebendig. Nach Christiane Kahlert Auferstehung Christi, Wengenaltar aus der Werkstatt von Bartholomäus Zeithlom, 149-7/98. Martin Luther Das Herz ausschütten Fehlt euch etwas, wohlan, da ist Rat zu: Schüttet euer Herz vor ihm aus... Es sei, was es wolle, werfet es mit Haufen heraus vor ihm, als wenn ihr euer Herz einem guten Freund ganz öffnet... Erhöret euch gern und will'euch gern helfen und raten. Jubilierende des Jahres ► Im 2008 gibt es mehrere Persönlichkeiten der Kirchengeschichte der evan­gelisch-lutherischen Kirche, die Jubiläum ihrer Geburten oder ihrer Toden haben. An einige von ihnen erinnern wir uns im Rahmen dieser Zusam­menstellung. Martin Luther (io. November 1483 in Eisleben; ursprünglicher Nachname Lu­der; 18. Februar 1546 in Eisleben) war der theologische Urheber und Lehrer der Re­formation. Als zu den Augustinermön­chen gehörender Theologieprofessor wollte er Fehlentwicklungen in der Ka­tholischen Kirche durch ausschließliche Orientierung an Jesus Christus als dem fleischgewordenen Wort Gottes beseiti­gen. Seine Entdeckung der Gnade Gottes, seine Predigten und Schriften - beson­ders seine Lutherbibel - entfalteten brei­te Wirkung. Sie wurden von den Fürsten­tümern des 16. Jahrhunderts dazu ge­nutzt, die Zentralmächte von Papst und Kaiser zurückzudrängen, und veränder­ten die mittelalterliche Gesellschaft nachhaltig. Unter ihrem Einfluss kam es entgegen Luthers Absichten zu einer Kir­chenspaltung, Bildung der Evangelisch- Lutherischen Kirche und weiterer Kon­fessionen des Protestantismus. Justus Jonas der Ältere (5. Juni 1493 in Nordhausen; 9. Oktober 1555 in Eisfeld) Jurist, Humanist, Kirchenlieddichter, lu­therischer Theologe und Reformator. Er war im Rahmen der Wittenberger Bewe­gung ein Vertreter der Priesterehe und trat als Anwalt der Reformatoren bei rechtlichen Angelegenheiten in Erschei­nung. Er studierte an der Universität Er­furt und begab sich 1511 zum Studium der Rechtswissenschaften nach Wittenberg. Er kehrte nach Erfurt zurück, promovier­te zum Doktor, wurde zum Professor der Rechtswissenschaften und zu einem füh­renden Mitglied des Erfurter Humani­stenkreises. Als Rektor der Universität Erfurt wandte sich zunehmend der Theologie zu. 1521 wurde er Propst an der Wittenberger Schlosskirche und lehrte in Wittenberg gemeinsam mit Martin Luther als Professor der Theologie. Andreas Osiander (19. Dezember 1498 in Gunzenhausen; 17. Oktober 1552 in Königsberg/Preußen ) Theologe und Re­formator. Nach seinem Studium in In­golstadt wirkt er zunächst ab 1520 als Pfarrer in Nürnberg an St. Lorenz. Über­zeugt von der Theologie Martin Luthers setzt er gemeinsam mit seinen Wegge­fährten, dem Maler Albrecht Dürer, dem Humanisten und Ratsherren Willibald Pirckheimer, sowie Ratsschreiber Lazarus Spengler und Meistersinger Hans Sachs, die Reformation in Nürnberg durch. Aber auch in der Oberpfalz kommt ihm bei der kirchlichen Erneuerung eine maßgebliche Rolle zu. 1549 wird er von Herzog Albrecht von Brandenburg- Ansbach als Theologieprofessor'an die noch junge, 1544 gegründete Universität Königsberg, die „Albertina“, berufen. Osiander gilt als Kenner der hebräischen Sprache und der jüdischen Mystik, Kab­bala. Er suchte einen echten Dialog mit den Juden und hat sich energisch für ih­re Rechte eingesetzt und lehnte jede Form des Antijudaismus ab. Johannes Bugenhagen (24. Juni 1485 in Wollin, Pommern; 20. April 1558 in Wittenberg), auch Doctor Pomeranus ge­nannt, war ein bedeutender deutscher Reformator und Weggefährte Luthers. Nach einem Studium in Greifswald und Wirken in Treptow schloss sich er 1521 den Ideen Luthers an, wurde 1523 Pfarrer an der Stadtkirche Wittenberg, Lehrer an der Universität Wittenberg und Ge­neralsuperintendent des sächsischen Kurkreises. Als Reformator entwickelte er neue Kirchenordnungen für Braun­schweig, Braunschweig-Wolfenbüttel, Dänemark, Hamburg, Hildesheim, Hol­stein, Lübeck, Norwegen, Pommern und Schleswig. Bei der Entwicklung der Kir­chenordnungen und bei der Überset­zung der Bibel, hat er eine nachhaltige Bedeutung für die sich herausbildende Evangelische Kirche erlangt. Er war nicht nur Luthers Vertrauter, sondern schloss dessen Ehe mit Katharina von Bo­ra, vollzog die Taufe bei deren Kindern und hielt die Grabrede für ihn. August Hermann Francke (22. März 1663 in Lübeck; 8. Juni 1727 in Halle an der Saale) war ein deutscher Theologe und Pädagoge. In Erfurt beginnt er das Studium der Theologie, welches er nach Kiel und Hamburg in Leipzig fortsetzt. 1695 begann er Kinder in seiner Gemein­de Glaucha zu unterrichten und zu ver­sorgen. Am 18. September 1698 wurde der Grundstein für ein neues Waisen­haus gelegt. Innerhalb von 30 Jahren entstanden Schul- und Wohngebäude, Werkstätten, Gärten und eine Apothe­ke. Er war zunächst auf direkte Spenden für sein Unternehmen angewiesen, ver­mochte aber durch schriftstellerische Tätigkeit, anstaltseigene Betriebe, fiska­lische Privilegien etc. die Einkünfte zu steigern. In seinem Halleschen Unter­nehmen sah er gewissermaßen einen Anfang für eine weltweite „Generalre­formation“. Johann Konrad Wilhelm Löhe (21. Februar 1808 in Fürth; 2. Januar 1872 in Neuendettelsau) deutscher evangelisch­lutherischer Theologe des 19. Jahrhun­derts. Wegen der Gründung eines Mut­terhauses für Diakonissen wurde er als fränkischer Diakonissenvater bekannt. Durch seine Schriften hat er zur Profilie­rung der Lutherischen Kirche,beigetra­gen. Ab 1837 war er Pfarrer in Neuendet­telsau, wo er seine spätere Frau Helene Andreae (1843) kennen lernte. Löhe wur­de gleichzeitig mit Theodor Fliedner Be­gründer einer lutherischen Mission. Lö­hes Ansätze - Gründung eines Vereins für ein apostolisches' Leben oder der Versuch, eine bischöflich-brüderliche Kirche in lutherischem Geist zu begrün­den -, ließen sich so nicht umsetzen. Er­gebnis dieser Bemühungen war aber die 1849 ins Leben gerufene und bis heute bestehende Gesellschaft für Innere und Äußere Mission. Johann Hinrich Wichern (21. April 1808 in Hamburg; 7. April 1881 ebenda) deutscher Theologe, Begründer der Inne­ren Mission der Evangelischen Kirche und von 1856 bis 1872 Direktor des Berli­ner Mustergefängnis Moabit. Im Jahr 1832 übernahm er eine Stelle als Oberleh­rer in einer Sonntagsschule in Hamburg- St. Georg. Durch diese Arbeit lernte er die Elendsquartiere in Hamburg kennen und beschloss den Bau eines Rettungs­hauses in Hamburg. 1833 gründete er das „Rauhe Haus“, eine Anstalt „zur Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder“. 1839 erweiterte Wichern das Rauhe Haus um das „Brüderhaus“ als Ausbildungsstätte für den Ev. Verein der „Inneren Mission“, damit auch zugleich um die erste, und um eine bis heute be­stehende, sozialpädagogische Ausbil­dungsstätte in Deutschland. Er hat im 1848 die erste deutsche Stadtmission und den Centralausschusses für die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche gegründet. Aus dieser Organisation entstand später das Diakonische Werk. Ab 1842 wurde in Berlin mit Ratschlägen von ihm ein neu­es Mustergefängnis geplant und errich­tet, welches 1849 als Preußisches Muster­gefängnis Moabit eröffnet wurde. M Quelle: Wikipedia

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