Evangélikus Élet, 2005 (70. évfolyam, 1-52. szám)

2005-03-27 / 13. szám

IO 2005. március 27. NÉMET MELLÉKLET / DEUTSCHE ANLAGE ‘Evangélikus Életi? Der Begriff Ostern Über die Herkunft des Begriffes Ostern wird immer wieder gestritten. Einige sind der Meinung, Ostern Hesse sich auf den althochdeutschen Namen eines Frühlingsfestes - ostarum - zurückfüh­ren, andere wiederum theoretisieren den Bezug zu einer germanischen Früh­lingsgöttin mit dem Namen Ostara. Oft wird der Ursprung des Wortes Ostern auch in dem Wort Ost vermutet, weil in dieser Richtung im Frühling die Sonne aufgeht. Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht. Friedrich von Bodelschwingh Wer den „stillen Freitag” und den Ostertag nicht hat, der hat keinen guten Tag im Jahr. Martin Luther Herr Jesus Christus, bitte lass mich niemals aufltören, über deine Auferstehung zu stau­nen. Mit deinem Wort und Sakrament kommst du zu mir: Danke, dass du mich teilhaben lässt an deinem Leben. Amen. Konrad Rönnecke Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass deine Auferstehung von so vielen bezeugt worden ist. Wir danken dir, dass wir so dieser Botschaft bedingungslos trauen können. Wir bitten dich, hilf, dass unser Vertrauen darauf nie wankt. Amen. Christoph Horwitz Herr Christus, wir danken dir, dass du auf dem Weg über das Kreuz durch die Auferstehung gesiegt hast. Schenke uns das Vertrauen, dass dieser Sieg auch für uns heute gültig ist. Lass uns die ermutigende Erfahrung machen, dass wir nie am Ende sind. Amen. Leo Förster Der Osterhase Der Hase ist das Tier der Liebesgöttin Aphrodite, sowie der germanischen Erd­göttin Holda. Er ist aber nicht nur Göt­terbote, er ist auch - wie das Ei - ein Zei­chen für Leben und Fruchtbarkeit. Hasen bekommen im Frühjahr sehr vie­le Jungen, das heisst, sie schenken Leben. Sahen die Menschen früher die Hasen­mütter mit ihren Jungen, wussten sie, dass der Winter vorüber war. In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus. Jeder kennt Ihn als den Überbringer der Ostereier, nach denen Kinder zum Frohsinn der Erwachsenen so eifrig suchen. Doch nicht immer versteckte der Osterhase die Eier. Noch im vorigen Jahrhundert war der eierlegende Osterhase in einigen Teilen Deutschlands völlig unbekannt. Bis zum 16. Jahrhundert wurden die Ostereier von verschiedenen Tieren gebracht. In einigen Regionen kam der Fuchs oder der Hahn, in anderen der Storch, der Kuckkuck, der Kranich oder der Auerhahn, um die Ostereier zu verstecken. Erste Belege für den Osterhasen stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck aus Francke- nau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg. Warum bringt der Osterhase die Ostereier? Der Hase kommt im Frühjahr auch vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer und Gär­ten. Und aufgrund seines Verhaltens, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten, wurde ihm vermutlich das Ablegen der Ostereier angedichtet. Aus alten Aufzeichnungen aus Zürich geht der Osterhase als Überbringer der Ostereier folgendermaßen hervor: Es ist von den Paten der Brauch gewesen, Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu Jagen, d.h. es wurden die im Garten ver­steckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrie­ben, weil er viel schneller als die Hennen war, und diese keine bunten Eier legen konnten. Dieser Brauch ist also eher dem Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zuzuweisen, denn der Osterhase war glaubhafter als Über­bringer der Ostereier als die Hennen. So kamen warscheinlich im laufe der Zeit der Osterhase und die Ostereier zusammen. Heute bringt er in seiner Kiepe die bunt bemalten Eier und Schleckereien. Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen der Osterbote geworden. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, habe letztlich eher wie ein Osterhase ausgesehen... Auch der Termin des Osterfestes lässt einen Bezug zum Osterhasen zu. Das Fest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier. Es ist ebenfalls überliefert, das der Gründonnerstag als Zahlungs- und Zinstermin für Schulden galt. Die Gläubiger Zahlten oft mit Eiern und Hasen. Eine weitere Über- liferung besagt, das der Schuldner bei bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht von einem Hund gejagt wird. „Er ist auferstanden!“ Lukas 24,5 Außerordentlich anschaulich zeigt die­ser Bericht die seelische Verfassung der Frauen in Jesu Umgebung und der elf Jünger. Sie stehen noch ganz erschüttert unter der Wirkung der Geschehnisse am Karfreitag. Gott lässt sie jedoch nicht in dieser Verfassung. Wir werden durch den Bericht des Evangelisten Lukas doch Zeugen des Prozesses, in dem die unter dem Kreuz von Golgatha zusammenge­brochenen Jünger beginnen, das Wun­der der Auferstehung zu erkennen. Schwerfällig, ungläubig, aus der Tiefe der Verbitterung nähern sie sich allmäh­lich der Gewissheit des Osterglaubens. Das Christusbild von Karfreitag ist ein Bild voller Pein, Trauer, Blut. Jesus hängt am Kreuz zwischen den beiden Schä­chern und stirbt unter unaussprechli­chen Qualen und Schmerzen. Das Chris­tusbild von Ostern ist lauter Freude, lau­ter Energie. Es ist so lebendig, dass es auch andere beleben kann. Dieses Bild steht in engstem Zusammenhang mit Karfreitag, weil Christus uns durch sei­nen Tod von unseren Sünden befreit und durch seine Auferstehung den Men­schen Rechtfertigung und das ewige Leben erworben hat. Keines von diesen Christusbildem kann gegen das andere ausgespielt werden. An der Aufersteh­ungsfreude können wir ohne Karfreitag nicht teilhaben. Beide Christusbilder zusammen und gleichzeitig zeigen uns die Liebe Gottes. Das ist das, was beide Bilder miteinander verbindet: die Liebe Gottes. Vom Karfreitag-Christusbild gelangten die Jünger in der Weise zum Christusbild von Ostern, dass sie den Sinn von beiden verstanden und in ihnen die Liebe Gottes ihnen gegenüber entdeckt hatten. All das mahnt auch uns, den Schwie­rigkeiten unseres Osterglaubens entge­genzutreten. Es ist ja auch für uns nicht selbstverständlich, was wir in den Evan­gelien lesen. Auch den heutigen Men­schen kann nur der Heilige Geist zum Annehmen der Osterbotschaft bewe­gen. Solange das aber nicht geschieht, ist der Mensch bereit, verschiedene Theori­en aufzustellen, damit er die Osterge­schichte in Kategorien des menschli­chen Verstandes annähem kann. Es gibt Leute, die denken, dass diese auch im besten Fall nur eine gutgläubige Mytho­logie, das heißt eine religiöse Vorstel­lung ist, oder dass die Ostergeschichte eventuell in das Reich der dichterischen Fantasie gehört. Andere wollen den Osterglauben von Visionen der Jünger und der sich ihnen angeschlossenen gottergebenen Frauen ableiten. Wer weiß, wie viele und wie vielerlei Theori­en das leere Grab „erklären"? Es ist aber wichtig zu wissen, dass man lebendigen Glauben, noch dazu den Glauben an den Auferstandenen - damals und auch heu­te - nur von außen bekommen kann. Nur durch die vermittelnde Hilfe des Heiligen Geistes können wir uns als Empfänger des Osterevangeliums anse- hen. Hierzu bedarf es keiner menschli­chen Erklärung und keinerlei Rechtha­berei. Das Geheimnis des Auferstande­nen braucht nicht ausgeforscht und ent­rätselt zu werden. Das Wunderbarste am Osterevangelium ist ja, dass es sich gerade zuerst mittels der Kraft Christi den Schwachen, Müden, den Resignier­ten und zum Kampf Unfähigen offen­bart. Es gibt auch heute keine größere Nachricht als die, dass Christus gegen alle menschlichen Unzulänglichkeiten, Fehler, Niederlagen gesiegt hat, und wir gerade deshalb eine Zukunft am „leeren Grab” haben. Nach Schmerz, Verschlos­senheit, Apathie gibt es Bewegung, füllt frische Luft die schon fast unter die Todesherrschaft gelangte Welt. Die Osterbotschaft ruft uns auch heu­te zu freuen und dann wirklich glücklich zu sein, wenn wir aus der Erlösung Chri­sti leben. Denn die Auferstehung von Christus ist nicht nur die Sache der elf Jünger, die der Vergangenheit gehört, sondern sie ist ein uns bereitetes und angebotenes Geschenk. Dieses bedeutet für die Menschen in allen Zeiten große Hoffnung, weil Christus Sünde und Tod besiegt hat. Wenn wir das alles durch den Heiligen Geist verstehen und mit Glauben annehmen, dann verdrängt das Osterevangelium - die gute Nachricht über das Leben - aus unserer Seele jede Traurigkeit und Verzweiflung, dann ver­setzt uns Jesu Wort am Osterfest in Bewegung, gibt neuen Schwung, lässt uns auf ein neues Ziel losgehen. Nur so können wir verstehen, was für einen Schatz der Satz: „Er ist auferstanden!" für den Osterglauben bedeutet. ■ Pfr. András Smidéliusz Die Boten des lebendigen Gottes Engel sind „in“. Besonders im Winter. Die Weihnachtsgeschichte ist überfüllt von Engeln, wie auch die Weihnachtsmärkte. Sie hängen in unseren Wohnzimmern, sind an Schaufenster geklebt. Schulkinder basteln mit jeder möglichen Technik aus jedem möglichen Material lächelnde Engel. Ja, sie lächeln, eigentlich ohne Unterbrechung. Nach der großen Engelsaison fahren dann die Engel wohl auf Urlaub, oder zumindest lassen sie sich ihre Gesichtsmuskeln entspannen. Ist es dies, was passiert ist? Was sonst soll die Ursache sein für die ganz und gar unüblichen Umstände dieser ganz anderen Art der Begegnung mit Engeln, an diesem ganz besonderen Sonntagmorgen? Weil diese, diese Engel hier sind gar nicht die süßweihnachtlich lächelnden Figuren aus Plüsch und Watte. Weder ihr Gesicht, noch was sie sagen ist niedlich. In ihrer Anwesenheit ist unerbittliche Nüchternheit zu spü­ren. Jetzt ist keine Zeit für Frühlingsromantik. Frühling. Die Merkmale sind seit Jahrhunderten fast unverändert: Frisches Gras und bunte Blumen, wie auf einer Postkarte, die Luft wird langsam lauwarm und die Lichter des Morgens klettern auf Büsche und Bäume. Es ist so leicht, sich von der Natur verführen zu las­sen. Gefährlich. Damals in Jerusalem war es auch so, als die Frauen nach der Auferstehung Christi zu sei­nem Grab gegangen sind. Die Männer glaubten ja nicht einmal Geschichten, die sich auf Berichte von Tatsachen begrenzten, wenn diese von Frauen erzählt wurden. Gefährlich. Ich würde ja so gerne ihnen sagen, dass der Rabbi dieser Frauen, den auch ich für meinen Herr und Erlöser halte, sich die beste Zeit für diese unbegreifliche Überraschung ausge­sucht hatte. Die Frauen am Grab haben ein Beispiel für Hoff­nung trotz Hoffnungslosigkeit gegeben. Wie wir es alle wissen: Das Hoffen ist ja viel einfacher vor einem hellgrünen, sonnigen Hintergrund, als mitten in der Winterdepression, wenn man wochenlang keinen ein­zigen Sonnenstrahl erwischen kann. Die Frauen, die am Morgenrot zum Grab geeilt waren, hatten auch keinen Sonnenstrahl, keine Hoffnung mehr. Alle von ihnen haben gesehen, dass Jesus gestorben war. Wenn ich sie heutzutage begegnete, würde ich ihnen erzählen, dass ich genauso wie sie den Tod befürchte. Aber zu dieser Jahreszeit kommt mir der Tod viel unwahrscheinlicher vor, als das Leben - trotz aller Wunden. Im Frühling kann ich sehr begei­stert sein. Die Begeisterung allein diesmal - gerade bei dieser wichtigen Sache über Leben und Tod, über Jesu Leben und Tod - reicht nicht aus, weil es jetzt nicht um mich geht, sondern darum, ob die Bot­schaft weitergegeben wird. Dazu muss sie aber erst einmal geglaubt werden. Von den elf Männern, die schon zu müde und ausgebrannt waren, um sich begeistern zu können, ebenso wie auch von uns. Nicht nur das Jetzt erzählt vom Neuanfang, nicht nur die Frühlingskulissen. Christus selbst hat das schon gesagt. „Der Menschensohn muss den Sündern aus­geliefert und ans Kreuz genagelt werden und am dritten Tag vom Tod auferstehen.“ (Lukas 24,7) Auch die damalige Jünger Christi haben dass gewusst, und von der Frau­en auch erfahren, es aber nicht begriffen. Und wir? ■ Zsuzsanna Gazdag „Am Sonntagmorgen dann, in aller Frü­he, nahmen wir die wohlriechenden Öle, die wir uns beschafft: hatten, und gingen zum Grab. Da sahen wir, dass der Stein weggerollt war. Wir gingen hinein, doch der Leichnam von Jesus, dem Herrn, war nicht mehr da. Dann traten plötzlich zwei Männer in strahlend hellem Gewand zu uns. Wir fürchteten uns und wagten sie nicht anzusehen; wir blickten zu Boden." M Nach Lukas 24,1-5

Next

/
Oldalképek
Tartalom