Mojzer Miklós: Az esztergomi Keresztény Múzeum képtárának útmutatója (1958)
V. Terem
Das Christliche Museum in Esztergom ist die reichste ungarische Sammlung aus der Provinz. Stifter war (1876) Erzbischof Johann Simor, der mit dem Erwerb der römischen Bertinelli — Sammlung den Grundstein des Museums legte. Das Museum wurde in den 80 Jahren seines Bestehens zu einer stets wachsenden kirchlichen Sammlung, an deren Erhaltung auch der ungarische Staat seinen Anteil hat. Die gegenwärtige ständige Ausstellung des Christlichen Museums zeigt anhand der schönsten Kunstandenken der mittelalterlichen ungarischen Tafelmalerei die Geschichte der alten ungarischen Malerei. Hier sehen wir zwei Bilder des Meisters von Bát (um 1400), den Flügelaltar von Thomas Kolozsvári (1427), sowie vier Bilder des 1506 in Oberungarn tätigen Meisters M S, die zu den besten der zeitgenössischen nordischen Kunst gehören. Einige Bilder aus dem 18. Jahrhundert, sowie die Bilder von Karl Marko, Alexander Liezen-Mayer, Julius Benczúr, Ladislaus Mednyánszky aus dem 19. Jahrhundert geben einen Einblick in die Entwicklung der ungarischen Kunst dieser Jahrhunderte. Reichhaltig ist auch die italienische Trecento- und Quattrocento- Sammlung des Museums. Die frühe Schule von Siena und Florenz ist durch zahlreiche kleinere Hausaltärchen vertreten. Mehrere Werke von Giovanni di Paolo, Matteo di Giovanni, Sassetta, Pesellino sind auf der Ausstellung zu finden. Lorenzo di Credi, Marco Palmezzano, Giampietrino und aus dem Kreise der venezianischen Maler Carlo Crivelli (15. Jahrhundert), Francesco Bissolo, Francesco Santacroce, Polidoro Veneziano repräsentieren die Kunst des Cinquecento. Einigen manieristischen Werken folgen Rutilio Manetti, Simone Cantarini, Jusepe Ribera (?) und das „Vanitas” Bild eines unbekannten italienischen Meisters aus dem 17. Jahrhundert, sowie Gaspare Diziani, Paolo Pannini, Gregorio Lazzarini und die Werke der Meister des venezianischen Kreises, welche die Kunst des italienischen Barokks aus dein 18. Jahrhundert darstellen. Die niederländische Kunst ist durch je ein Bild von Hans Mending, Jan van Hemessen, Hendrik van den Baien und Lucas van Uden im Museum vertreten. Nach dem ersten Weltkreig gelangte die Sammlung des ausgezeichneten Gelehrten und Bischofs Arnold Ipolyi in das Christliche Museum 21