Ernst D. Petritsch: Ergänzungsband 10/1. Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv. Band 1: 1480-1574 (1991)

Regesten

Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv 51 Enthält folgende Bestimmungen: Beide Seiten behalten in Ungarn ihren momentanen Besitzstand. Ferdinand bezahlt für seinen Anteil (in der Ratifikation Ferdinands näher spezifiziert: für jene ungarische Adeligen, die seine Untertanen geworden sind; für die Besitztümer des Peter Perényi, insbesondere Agria [Erlau]; für jene Festungen, die einst König Johann gehörten, sowie für die Güter des in Konstantinopel inhaftierten Valentin Török; für jene Timargüter, die in osmanischen Steuerlisten verzeichnet, aber nun Fer­dinands Besitz sind) jährlich im März 30.000 Gulden (sikké altun/florenos aureos); Süleymän verzichtet als Gegenleistung auf seine Gebietsforderungen. Das Friedensab­kommen gilt gleichermaßen für Karl V. und die spanischen Besitzungen in Afrika. Grenzverletzungen und Überfälle sind nicht zu dulden, sondern streng zu bestrafen (Süleymäns Ratifikation erwähnt namentlich die Hajdúkén der Festung Seng/Senj, die eigentlich zum Sancak Klis zugerechnet werden müßte). Die Täter haben Ersatz zu lei­sten, geraubte Werte sind der Gegenseite zurückzustellen. Kaufleute dürfen nach Leistung der üblichen Abgaben ohne Behinderung Handel trei­ben. Flüchtlinge sollen unverzüglich an die Gegenseite ausgeliefert werden. Der Vertrag gilt auch für alle verbündeten und befreundeten Staaten: auf osmanischer Seite werden der König von Frankreich und die Republik Venedig angeführt. Ratifikation durch Karl V. (1547 August 1, Augsburg: lat.Kopie); Ratifikation durch Ferdinand I. (1547 August 26, Prag: lat. Konz., lat. Kopie); Ratifikation durch Süleymän I. (954 §a‘bän 29 = 1547 Oktober 14, Konstantinopel: dt. Übers, [t: Mahmud] 364 x 29 cm); Auszüge aus den Friedensbestimmungen (ö: lat., ital.); zweite Ratifikation durch Karl V. (1548 Februar 4, Augsburg: lat. Kopie): U; osman.-türk. Kopie (ö, Abschrift aus Feridün): Staatsverträge Abschriften 1. - Druck: Feridün Mürtje ät üs-selätln 2 76-78 (osman.-türk. Ratifikation, unter dem Datum 954 §a'bän 23 = 1547 Oktober 8: arab.); MHH I: Diplomataria 2 142-148 (Rat. Ferdinands in lat. Kopie, Rat. Süleymäns in lat. Übers.); TMTEII: írók 2 396-400 (ungar. Übers, von Feridün); Petritsch Friedensvertrag 68-80 (dt. Übers, von Feridün, dt. Übers, der Rat. Süleymäns [t], Rat. Ferdinands lat.). - Reg.: Hammer Geschichte 9 287 n. 150 und 369 nn. 434, 435; Noradounghian Recueil d'actes 1 30 n. 158; Testa Recueil des traités 9 8 n. 3; Bittner Staatsverträge 1 16 n. 77 (unter dem Datum 1547 Juni 13); Ekrem Osmanli muahedeleri 44; Holter Studien 440 n. 1; Matuz Herrscherurkunden 66 n. 240, 67 n. 248. 94 1547 Juni 19-28, Konstantinopel 954 cemäzi 11-10, Kostantiniye Süleymän I. an Ferdinand I. Gibt bekannt, daß der vom Gesandten Yerärdo (Gerhard Veltwyck) überbrachte Wunsch nach friedlichen Beziehungen angenommen werde, und zählt die Friedensbe­dingungen auf. Gewährt vorerst einen dreimonatigen Waffenstillstand, währenddessen die Ratifikation überbracht werden müsse. Osman.-türk. Orig. (Näme 88 x 44 cm, Tinte mit Goldstaub, hüve, Tugra gold, Adresse auf der Rücksei­te Bef kirähna; das 1925 vom Pariser Nationalarchiv abgetretene Stück hat stark unter Feuchtigkeit ge­litten), lat. Übers, (t, 163 x 28 cm; ö Kopie), ital., dt. Übers, (beide ö): U. - Druck: Schaendlinger Schreiben Süleymäns 1 14—18 n. 7 (Faks., Transkr., mod. dt. Übers.); Ribier Lettres et Memoires 2 31-33 (franz. Übers.).

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