Fritz Reinöhl: Ergänzungsband 7. Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (1963)

VI. Die Angestellten - 3. Die nationale Zugehörigkeit und die Sprachkenntnisse der Beamten

336 zischer Statthaltereibeamter Zbigniew von Kierski einberu­fen, der bis ans Ende der Monarchie diente lal). Neben ihm war der sei­nen Dienst am 28. Mai 1913 antretende Statthaltereikonzipist der Statt­halterei Lemberg Dr. Stefan Tauschinski beider Sprachen vollauf mächtig; auch er diente bis zum Zusammenbruch 13ä). Der erste die slowenische Sprache beherrschende Kabinetts­beamte begegnet mit Josef Ritter Schneid von Treuen­fels, der am 14. Oktober 1866 zum Kabinettskonzipisten ernannt wurde und bis zu seinem Ausscheiden am 15. Juli 1879 diente133). Neben ihm der Bezirkshauptmannschaft Kolomea, 7. 5. 1898 jener in Tarnopol, 21. 1. 1900 jener in Rawaruska zugeteilt, aber auch in der Statthalterei tätig, 11. 5. 1904 Antritt der probeweisen Dienstleistung in der Kabinettskanzlei, 7. 8. 1904 Kabi­nettskonzipist und Hofkonzipist 1. Kl., 18. 1. 1909 ernannt auf einen Bezirks­hauptmannsposten in Galizien, 10. 2. 1909 enthoben von der Dienstleistung in der Kabinettskanzlei. (Direktionsakten 9/1904, 12/1908, 1/1909, Diensttabelle in Direktionsakten, Fasz. 17). isi) * 9. 6. 1880 Dobromirka in Galizien, absolvierte die jur. Fakultät in Lemberg mit den drei Staatsprüfungen, 18. 12. 1904 Konzeptspraktikant bei der Statthalterei Lemberg, 30. 11. 1906 zugeteilt der Bezirkshauptmannschaft Stanislau, 22. 5. 1908 Statthaltereikonzipist ad personam, 11. 3. 1909 einberufen zur probeweisen Dienstleistung in die Kabinettskanzlei, 15. 12. 1909 Kabinetts­und Hofkonzipist 1. Kl., 21. 5. 1912 Hofsekretär, 16. 1. 1915 Einrückung zur Mili­tärdienstleistung, 3. 6. 1918 Titel u. Charakter Sektionsrat, 1. 12. 1918 zeitlicher Ruhestand. (Direktionsakten 1, 17/1909, 13/1912, 9, 20/1915, 9, 41/1918, Dienst­tabelle Direktionsakten, Fasz. 17). 132) * 27. 5. 1887, zuständig Lemberg, jur. Studien und Dr. jur. an Uni­versität Wien, ein Jahr an der École libre des sciences politiques in Paris, 13. 6. 1910 Konzeptspraktikant bei der niederösterreichischen Statthalterei, Ver­wendung bei dieser und den Bezirkshauptmannschaften Mistelbach und Horn, 1. 12. 1911 versetzt zur Statthalterei in Lemberg, nach prakt. pol. Prüfung 19. 7. 1912 Statthaltereikonzipist, 18. 5. 1913 einberufen in die Kabinettskanzlei zu Probedienstleistung, 19. 4. 1914 Bezirkskommissär, 20. 11. 1915 Kabinetts­konzipist u. Hofkonzipist 1. Kl., 30. 10. 1918 Titel u. Charakter Hofsekretär, 1. 12. 1918 zeitlicher Ruhestand. (Direktionsakten 11/1913, 7/1914, 16/1914 (in Kart. 18, Kriegsteuerungszulagen, 15/1915, 41, 42/1918). 133) * 3o. 12. 1839 Wien, 4. 12. 1860 Rechtspraktikant auf Grund der Verordnung des Wiener Oberlandesgerichtes, 4. 2. 1861 Auskultant, 14. 10. 1866 Kabinettskonzipist u. Statthaltereisekretär, 22. 4. 1868 Titel u. Rang Hofsekre­tär, 26. 3. 1872 Hofsekretär, 15. 7. 1879 Versetzung in das Büro für bosnisch- herzegowinische Angelegenheiten des Reichsfinanzministeriums, 1879 von der Stadt Laibach in den Reichsrat gewählt, legte 1882 das Mandat zurück, vertrat dann im krainischen Landtag die Stadt Idria, gest. Laibach 30. 9. 1894. Be­merkenswert ist die Vorgeschichte seiner Versetzung in das Reichsfinanzmini­sterium. Am 30. 6. 1879 hatte Braun dem Kaiser gemeldet, daß ihm Schneid gemeldet habe, daß er ohne sein Zutun in Laibach von den Konservativen als Kandidat für das Abgeordnetenhaus gegen den Deutschliberalen Deschmann aufgestellt worden sei und daß seine Wahl gesichert sei, lehne er ab, ginge ein Sitz den Konservativen verloren. Im „Tagblatt“ begännen schon die Be­sprechungen der Kandidatur eines Kabinettsbeamten. Franz Joseph entschied: „Nach der Wahl soll Schneid aus dem Cabinete ausscheiden, ob gewählt oder nicht. Ich sage nach der Wahl, die ja ohnedies in wenigen Tagen stattfindet,

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