Fritz Reinöhl: Ergänzungsband 7. Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (1963)

VI. Die Angestellten - 3. Die nationale Zugehörigkeit und die Sprachkenntnisse der Beamten

332 wonisch-dalmatinischen Landesregierung Mariján Mazuranic- Jankovic — einberufen am 15. Juni 1912 113) — noch zwei Italienisch beherrschende Beamte. Urpani schied am 18. Mai 1912 — zum Hofrat der bosnisch-herzegowinischen Landesregierung ernannt — wieder aus, wäh­rend die drei Letztgenannten bis zum Zusammenbruch der Monarchie dienten. Als erster der tschechischen Sprache kundiger Beamter ist der Ende April 1850 in die Kabinettskanzlei eingetretene Carl Weiser zu nennen, der bis Juni 1866 in ihr Dienst tat 93). 1858 kam M o r i z Möller, trotz seines deutschen Namens tschechischer Muttersprache, in die Kabinettskanzlei, starb aber bald darauf98). Am 7. März 1865 trat noch ein dieser Sprache kundiger Beamter ein, Joseph Kundrat, der, ein hervorragender Mann, bis 1901 in ihr diente 114). Weiser ersetzte Franz Rohrweck, der vom Juni 1866 bis Oktober 1883 in der Kabi­nettskanzlei diente I01). Noch während dessen Dienstleistung am 2. Mai 1880, wurde die freigewordene zehnte Konzipistenstelle, bei deren Wieder­besetzung Braun auf die Kenntnis der tschechischen Sprache besonderes Gewicht legte, mit dem Hofsekretär des obersten Gerichts- und Kassa­tionshofes Dr. Michael Friedrich Maschek von Maas­burg, immer Maasburg genannt, besetzt, der als einer der genauesten und pflichtgetreuesten Arbeiter bis zu seiner Versetzung in den Ruhe­stand am 20. Februar 1905 diente U5). Neben diesen Letztgenannten war seit dem 1886 erfolgten Eintritt des Geza Marzso noch ein vierter Kabinettsbeamter des Tschechischen mächtig. Marzso diente bis zu sei­nem Tod im Jahre 1901 116). Am 17. Dezember 1870 wurde mit dem Kanz­listen im Ministerium für Kultus und Unterricht Franz Slansky noch ein Tschechisch beherrschender Beamter gewonnen, der bis zu sei­nem am 10. September 1907 erfolgten Tode diente m). Mit D r. Otto­kar Mikes war 1893 noch ein Beamter eingetreten, der diese Sprache na) S. Anm. 137. ui) Siehe über ihn Kapitel VII. 115) * 20. 10. 1838 Äampach in Böhmen, jur. pol. Studien in Prag. 3. 12. 1863 Dr. jur. in Prag, trat bei der Statthalterei Prag in den pol. Dienst, dort prakt. pol. Prüfung, 25. 2. 1864 Konzeptspraktikant, 1868 Übertritt in den Justiz­dienst, 2. 5. 1880 Kabinettskonzipist, 24. 5. 1900 Titel Sektionsrat, 19. 9. 1901 Kabinettssekretär mit Titel u. Charakter Sektionsrat, 22. 12. 1903 Titel u. Cha­rakter Hofrat, 20. 2. 1905 Ruhestand. (Direktionsakten 8/1880, 8/1893, 12/1898, 9/1899, 11/1901, 21/1903, 2/1905, corr 251/1900, 569/1901). ne) s. Anm. 69. 117) * 16. Mai 1847 Mannsberg bei Znaim, absolviert die philos. Fakultät in Wien, 13. 10. 1882 Kanzlist im Ministerium für Kultus und Unterricht, 17. 12. 1890 Registratursoffizial in der Kabinettskanzlei, 22. 4. 1896 Kabinettsregistra­tursadjunkt, 5. 4. 1901 Kabinettsregistrator, 10. 12. 1903 Titel kaiserlicher Rat, 25. 4. 1906 Titel u. Charakter Regierungsrat, f 10. 9. 1907 Znaim. (Direktions­akten 4/1890, 7/1895, 3/1896, 15/1901, 19/1903, 5, 8 1/2/1906, 7, 13/1907, Dienst­tabelle Direktionsakten, Fasz. 17).

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