Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/2. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1951)
V. Rechts-, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte - 53. Josef Karl Homma (Eisenstadt): Die Wüstungen des nördlichen Burgenlandes
74 Hómmá, esterházischen Meierhof an der Straße nach Schützen identisch sein. Außerdem ist in dem Urbar von 1569 unter Gschieß (Schützen am Gebirge) vermerkt, daß die 51 Joch Äcker, die vom Hauptmann in Eisenstadt (Fuerst) von dem verödeten Franziskanerkloster eingezogen wurden, dem Konvent der Minoriten in Ödenburg wieder „laut obrigkeitlicher Verabschiedung“ abgetreten worden seien. Demnach scheint ein Teil des Besitzes Ungarisch Hof auch zu Schützen am Gebirge gekommen zu sein. Der Hotter der ehemaligen Siedlung ist also in der Reihe der Wulkadorfgemarkungen zwischen Trausdorf und Oslip zu suchen, der Ort selbst dürfte aber an der Schützner Straße in der Nähe des heutigen esterházischen Meierhofes gestanden haben. Pirichendorf (Zeek, Zek): Das Raaber Domkapitel meldet 1327 König Karl I. von Ungarn, daß die Besitzungen Fulchakan (Donnerskirchen) und Zeek, welche Hosun- dorfarius x) zu erhalten verlangt, nicht wegen der Untreue des Petheu de genere Gathal, sondern unter Gewaltanwendung seitens des Palatin Johann, des Sohnes des Banus Heinrich (Güssinger), weggenommen wurden * 2). 1332 verurteilt der Landrichter Paul von Mattersdorf den Petheu de Kolon und dessen Verwandten, weil sie kein Recht gehabt hätten, die Besitzungen Zeek, Scenthpetur und Chakan zu verpfänden, denn ihr Neffe Jakob, Sohn des Myrkwv, sei mit ihnen in ungeteiltem Besitz gewesen 3). Im Jahre 1375 lädt der Landrichter Jakob de Scepus durch das Preßburger Domkapitel den Bartholomäus, genannt Trochmann de Zazlop (Oslip), zum dritten Male vor, da er die Besitzungen des Detricus de Rov und des Petheu de Kolon (auf Zeek) am Sonntag vor dem Fest der Geburt Johannes des Täufers Rov und Zeek mit einem „ausländischen Heerhaufen“ gewaltsam angefallen und fast ganz verwüstet hat und am Fest der Geburt Johannes des Täufers selbst in die Besitzung derselben, namens Edemeuch, eingebrochen und den Pferdebestand ohne Schuld ihrerseits weggetrieben habe 4). 1393 werden über Anordnung König Sigismunds die Kanizsai vom Raaber Domkapitel in den Besitz der Burg Zazlop (Oslip) und einzelner Portionen in den Besitzungen Seek(!) Zaka und Oka eingetragen 5). Die Burg verkaufte in diesem Jahre Graf Tamas oder Tenal Bazin von Sentgyörgy (St. Georgen bei Preßburg) samt allem Zubehör an die Kaniszai, damit er sich aus der Gefangenschaft des mährischen Markgrafen Jodok um 6000 fl. loskaufen kann 6). Im gleichen Jahre noch läßt Thomas von St. Georgen vom Ofner Domkapitel auch die Besitzungen Zeek und Zaka (Oggau), die er von Ladislaus de Roy und Michael de Zeek in Pfandbesitz hatte, an die Kanizsai übertragen 7). Nicolaus und Peter de Schek (Seek), verkaufen 1402 ihre Besitzanteile in Schaka, al. nom. Oka (Oggau) mit allen Nutzungsrechten der bestifteten und unbestifteten Sessionen, bebauten und unbebauten Äckern den adeligen Männern Bolfgangh, al. nom. Gangei und Wel Schibenhyerter (Siebenhirter) de Sichisdorf für sie und ihre Nachkommen 8). Weiters wird 1404 vor dem Domkapitel in Preßburg von Conrad, genannt Sterczer de Pirichendorff, alias de Zeky, für sich und seine Frau Katharina die Hälfte des Besitzes Zeek an Gregor, den Sohn Beleds de Kyshefflingh (Kleinhöflein), seine Erben und Nachkommen, u. zw. unter folgenden Modalitäten um 200 Pfund Wiener Denare verkauft, daß er mit „gutmütiger Einwilligung Michaels, Nikolaus und Peters, der Söhne des Michael de Zeek, die Hälfte der Besitzung Zeky, nämlich eine Fläche angefangen von Sarhegy, a. nom. Laytaperg 9), d. i. 26 mittlere Sessionen, die in diesem Gebiet liegen, ausgenommen von 2 mittleren Sessionen, b Ein österreichisches Geschlecht von Haschendorf, NÖ. 2) Nagy, I., Nr. 91, S. 114. 3) Nagy, I., Nr. 104, S. 128. *) Nagy, I., Nr. 290, S. 412. 5) Nagy, I., Nr. 357, S. 511. «) Nagy, I., Nr. 358, S. 512. 7) Nagy, I., Nr. 359, S. 514. 8) Nagy, I., Nr. 389, S. 559. 9) Leithaberg, hinter dem Tiergarten.