Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/1. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1949)
I. Archiv-Wissenschaften - 5. Karl Lechner (Wien): Das Archiv der ehemaligen Propstei Gloggnitz, seine Geschichte und seine Bestände, nebst Regesten
58 Lechner, de Pergin et Chunradus et Otto filius eiűs, Gotescalchus de Stadelhouin, Ekehardus de Montiglin, Sigifridus de Póngov. Siegel: aufgedrüekt auf der nach außen gefalteten breiten Plica (Type Nr. 5 auf Tafel II in SUB. II). Druck: nach Original in München in a) OÖUB. II, Nr. 112 (zu „zirka 1125“); b) SUB. II, Nr. 135 (zu „vor 1127“) (mit einigen unwesentlichen Änderungen im Diktat und Orthographie; dort aber unter den Gütern noch aufgezählt: ein halber Hof zu Grantperg = Kronberg). (Nr. 178) 2. Passau, 1146 XI 11/Friesach, 1146 XII 20. Erzbischof Konrad I. bestätigt dem Stift Formbach unter ausführlicher Darstellung der Verhandlungen mit den Äbten Wern to und Dietrich die vom Stifter Graf Ekbert von Pütten unrechtmäßigerweise zur Dotation des Klosters verwendeten, zum Erzstifte Salzburg gehörigen Zehente auf dessen alten Eigengütern in der Pfarre Neunkirchen und der Kirche Gloggnitz bis Klamm. Nach Verzicht des Klosters gibt der Erzbischof sie an die von Formbach abhängige alte Zelle Gloggnitz („ad monachorum Formbacensium antiquam cellam in parochia nostra sitam in loco Clocniz dicto qui regitur a Formbacense abbate fratrum curam de nostra concessione habente“) und fügt noch den Zehent des Waldes zwischen Lafnitz und Kleiner Lungwitz hinzu. Die genannten Äbte entschädigen dafür das Hochstift mit anderen Gütern in Viehhausen, Kronberg und Antiesenhofen sowie Weingärten in Würflach. Als Delegatoren sind genannt: Hugo von Pfolsau und Wernhart von Julbach. Zeugen: Engilbertus comes Hallensis, Wernhardus de Julbach et filius eius Heinricus, Gerlohus de Erbingen, Fridericus de Mosebach, Wigant de Hohenchuchyn, Paldemar et frater eius Dietherus de Halse, Heinricus de Helphaufie, Amelbertus de Eigelingen, Livtoldus de Siestorf, Ekkehardus de Montigil, Hartnid de Vzelyngen, Wisent de Pongaufie, Livtwinus castellanus de Salzburch, Ekkolfus de Warte, Rödigerus de Patauia, Eberan de Sauersteten, Dietmarus de Eistersheim, Megingoz et frater eius Eberwinus de Patauia, Otto de Rehinla. Siegel: abgefallen, war hinten eingehängt; Monogramm; eigenhändige Unterschrift der geistlichen Zeugen. Druck: a) Mon. Boica IV, S. 133, Nr. 6; b) OÖUB. II, Nr. 151; c) SUB. II, Nr. 247 (nach dem Original in München mit einigen Änderungen: (Zehent steht in Einzahl statt Mehrzahl; bei den Zeugen kommen in unserem Exemplar noch hinzu: Paldemarus et frater eius Dietherus de Halse, Heinricus de Helphauue, Otto de Rehinla; dafür fehlen aber die ohne Zunamen gesetzten Sigebot, Eberhart und Hartmut). (Nr. 31) 3. Wien („in foro nostro Vviene“), 1210. Herzog Leopold VI. von Österreich verleiht dem Kloster Formbach die Zollfreiheit bei den Zollstätten an der Donau, besonders das Recht der „Vurvart“ bei Enns. Zeugen: Hadmarus de Kunringin, Wikhardus dapifer, Wighardus de Cebingen, ulricus Strune, Heinricus de Tumbenovve, Heinricus dapifer de Prune, Livpoldus pincerna, Hugo de Rastenberc, Ortolfus de Winkele, Vlricus Esel, Adelolt et frater eius Otto de Kiovve, Marchwardus de Himberc, Pilgrimus de Svvarzenovve, Dietericus de Vviena, Gotfridus camerarius, Cunradus Sveuus. Münzsiegel: stark beschädigt (Sava, Die Siegel der österreichischen Regenten, MZK. IX, Fig. 21 und 22). Druck: Mon. Boica IV, S. 151; Hormayr, Wien, seine Geschicke und Denkwürdigkeiten I/1, S. 49; OÖUB. II, Nr. 369; (vgl. Erläuterungen) bei Meiller, Babenberger Regesten, S. 106, Nr. 90. (Nr. 164) 4. Lateran, 1212 X 18. Papst Innozenz III. beauftragt die beiden Äbte von Heiligenkreuz und Reun, die Anerkennung des Schiedsspruches des Kardinaldiakons P(etrus Duacensis) in der Streitsache zwischen den geistlichen Vorständen R., dem Abt von Formbach, und P„ dem Propst von Vorau, durchzuführen. Dieser Spruch entschied über die Kirchen St. Peter in Mönichwald, St. Jakob (im Walde) und St. Margaretha (Wenigzell) und die Gebiete der beiden Klöster, daß der Abt von Formbach bezüglich der Kirche St. Margaretha das Kloster Vorau und der Propst von Vorau bezüglich der Kirchen St. Peter und St. Jakob das Kloster Formbach nicht mehr belästige. Nun haben die beiden geistlichen Vorstände eine neuerliche Vorlage an Schiedsmänner gewünscht. Diese wird verworfen. Bezüglich anderer Streitfragen sollen die beiden beauftragten Äbte entscheiden. — An Schnur hängende Bleibulle. (Nr. 205) 5. 1233 VIII 4. Erzbischof Eberhard II. bestätigt die inserierte Urkunde des Erzbischof Konrads I. für Formbach vom Jahre 1146. (Siehe Urk. Nr. 2) Zeugen. Siegel abgefallen. Druck: SUB. III, Nr. 898, nach einem Copialbuch aus dem 15. Jahrhundert in München (geringfügige Schreibunterschiede; bei den Zeugen ist statt „Rudegerus de Lantstrass“ richtig zu lesen: „Rudegerus de Lonsdorf“). (Nr. 84) 6. Wiener Neustadt, 1250 V 25. Der apostolische Legat Konrad, Propst der Kirche St. Guido in Speyer, gewährt den Augustinernonnen in der Neustadt (St. Peter in der Sperr) die Freiheit, auch während eines allgemeinen Interdikts innerhalb ihrer Klausur den Gottesdienst zu halten, dem auch die Diener und Verwalter dieses Hauses und andere religiöse Personen der Stadt beiwohnen können; auch wer zur Zeit des Interdikts das Begräbnis bei ihnen begehrt, dem kann es gewährt werden.