Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)
Der Urbestand der Universitätsbibliothek
wurde das zweistöckige Gebäude 1564 fertiggestellt. Die finanziellen Verpflichtungen wurden durch die Benediktinerabtei von Széplak sowie die Prä- monstratenserpropsei von Bény zur Verfügung gestellt. Die Bibliothek dieser Frühperiode - laut Forschungen - kann für sehr bescheiden gehalten werden. Nach dem damaligen Rektor in Nagyszombat Johann Seydel gäbe es keine anspruchsvolle Bibliothek in der Stadt. Dieser Mangel erschwerte nicht allein die wissenschaftliche Arbeit, sondern überhaupt das Aneignen tieferer Kenntnisse. Bei den Kanonikern suchten die Jesuiten vergebens nach Bücher für den Unterricht, sie hatten selbst wenig Interesse für ihre Bücher. Die Büchersammlung des humanistisch gesinnten Erzbischofs war demgegenüber eben ihres Sammelkreises wegen für den Unterricht nicht benutzbar. Die Ordensbrüder waren aus Geldmangel nicht in der Lage, sich Bücher zu kaufen. Die Gestaltung der Bücherei blieb deswegen nicht geplant. Die Bücher von Miklós Oláh wurden nie in dem Unterricht des Jesuitenkollegiums verwendet Aus dieser Bücherei steht bloß ein einziger Band in dem Bestand der Universitätsbibliothek. ln dem Testament des Erzbischofs aus dem Jahre 1562 wurden natürlich auch die Bücher des Flauses in Nagyszombat erwähnt: Einen Teil seiner Bücherei vermachte er den armen Studenten. In der Raritätensammlung der Universitätsbibliothek wird ein Wiegendruck aufbewahrt, in dem neben der Possessoreintragung von Oláh auch der Vermerk von Ferenc Szentiványi aus dem Jahre 1620 zu lesen ist. Es ist vielleicht genügend begründet zu behaupten, dass dieser Band schon vor 1635 im Besitz der Jesuiten war. Wir erhielten nämlich Kenntnisse darüber, dass die übrigen Bände von Szentiványi aus dem Jahre 1620 noch vor 1635 in das Ordenshaus der Jesuiten gelangten. Außerdem gab es auch solche Bände, die diesmal nicht katalogisiert wurden und trotzdem zu dem Altbestand gehörten. Diese Vermutung kann aber durch Possessoreintragungen nicht mehr bestätigt werden. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass den Urbestand der ersten Bücherei mit großer Wahrscheinlichkeit die heute noch vorhandenen Wiegendrucke und die Anfang des 16. Jahrhunderts gedruckten Antiqua-Bücher bildeten. Es wäre interessant, auch die Haltung der Jesuiten gegenüber der ketzerischen Bücher zu untersuchen. Wir kennen Beispiele dafür, dass die Bürger der Stadt die Werke Luthers und anderer Protestanten dem Rektor Seydel mit der Absicht übergaben, sie öffentlich verbrennen zu lassen. In der Schule des Erzbistums wurde aber bis 1561 die Grammatik von Melanchthon unterrichtet. In diesem Jahr machte der Rektor den Erzbischof auf diese Unregelmäßigkeit aufmerksam. Die Bücherei auf der Fugger-Burg Vöröskő (Cervenÿ kamen, SK.) wurde aus dieser Hinsicht durchgesucht. Diesmal waren aber nur die ketzerischen Bücher aus der Bücherei genommen, der Bestand in Nagyszombat wurde keineswegs vermehrt. Der sich langsam entwickelnde Unterricht in Nagyszombat wurde durch eine Katastrophe verXXXVIII