Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1991. Sectio Pedagogica et Psychologica (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)

G. Kislat - Kh. Otto : Methodologische Grundlagen und Strategien zur etappenspezifischen Analyse des frühen Schulalters

2. Zur Bedeutung und zur Strategie der Gewinnung repräsentativer Analyse-Einheiten. Für eine etappenspezifische Forschungsstrategie ist es nun keineswege unwichtig, welche Analyse-Einheiten für die konkrete Untersuchung gewählt werden - vor allem dann nicht, wenn man die betreffende Etappe möglichst differenziert und vollständig erfassen will. Natürlich wird man die ganze unendliche etappenspezifische Vielfalt an Erscheinungen und Zusammenhängen nie restlos untersuchen können. Allerdings ist es auch wenig effektiv, diese oder jene Tätigkeits- bzw. Persönlichkeitsbesonderheiten mehr oder weniger isoliert zum Gegenstand der Untersuchung zu bestimmen. Nach unserem methodologischen Verständnis ist es vielmehr notwendig, die entwicklungspsychologischen Forschungen auf der Grundlage eines repräsentativen Systems von Analyse-Einheiten vorzunehmen. Was ist damit gemeint, und wie kann ein solches System gewonnen werden? Wir gehen davon aus, dass es innerhalb eines etappenspezifischen Tätigkeitssystems verschiedene Tätigkeitsklassen gibt, die an die Kinder bestimmte Anforderungen stellen und die von ihnen als Subjekt der Tätigkeit auf spezifische Weise bewältigt werden. Der erste Schritt in der Gewinnung repräsentativer AnalyseEinheiten besteht darin, die Makrostruktur einer definierten Tätigkeitsklasse (z. B. Spieltätigkeit, Lerntätigkeit, technische Tätigkeit, touristische Tätigkeit) under dem Aspekt ihrer spezifischen objektiven (äusseren) Anforderungen an das Subjekt zu bestimmen. Einen Vorschlag für "anforderungsorientierte Analyse- oder Besclireibungskriterien" sowie für "regulationsorientierte (oder subjektive) Kriterien" wurde von Kossakowski (1987, S. 61) unterbreitet. Auf der Basis des ersten Schrittes gilt es in einem zweiten Schritt, Unterklassen abzuleiten. Jede Tätigkeitsklasse besteht nämlich aus einem bestimmten System immer speziellerer Tätigkeiten. So gehören zur Spieltätigkeit bekanntlich Rollenspiele, Regelspiele, Konstruktionsspiele usw.. Regelspiele wiederum lassen sich u. a. in Brett-, Karten-, Sportspiele usw. unterteilen (vgl. S. Riemann 1987). Technische Tätigkeiten können - um ein weiteres Beispiel zu nennen - in Unterklassen wie gebrauchswertnutzende, -schaffende, -erhaltende und -wiederherstellende technische Tätigkeiten untergliedert werden (vg. K. 0. Steinmetz 1988): Alle diese Tätigkeiten enthalten jeweile sehr verschiedenartige Anforderungen und besitzen deshalb spezifische Potenzen für die psychische Entwicklung des Kindes. 53

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