Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)

Illényi, Domonkos: Gesellschaftstheoretische Elemente in den Werken von Geothe, Schiller und Hölderlin

der Natúr wurzelndes Recht, das der Monarch vom Untertanen bekommt und es ist seine höchste Pflicht, den Untertanen in Freiheit gedeihen zu lassen. Der aufgeklárte Herrscher sollte fürs Glück des Citoyens alles tun, Gedankenfreiheit sichern, er soil den menschlich gefáhrdeten Adel zu neuen förderlichen Gedanken kommen lassen. Der Herrscher soli sich darauf besinnen, dafi er auch ein Mensch ist, denn das Glück des Brüderlichkeitsgefühls setzt sich alléin unter Freien durch. Die Beachtung der Freundschaft und Menschenliebe kann einen jungen Herrscher zu einem liberalen Philosophen machen - was die Vorbedingung der Verbreitung reiner Humanitát ist, das heiBt, dali die maximale Freiheit des Einzelnen für den Staat die höchste Blüte gewahrleistet. 7 Als Goethe - nach Weimar zurückgekehrt - seinen "Tasso" beendete, zog es auch Schiller in die Gesellschaft des sachsischen Fürstenhofes. Seine früheren Schriften waren allenthalben mit Anerkennung entgegengenommen worden. Diese Stimmung gewann dichterische Form in seiner Ode "An die Freude" (1785), in der sich die neoplatonischen Ideen vor der französischen Revolution summieren, eine Harmonie des Menschen und der Natúr und das Erlebnis des Friedens und Verstándnisses unter den Menschen in einer asthetisierenden Gestalt vermitteln, die die Fesseln der stándischen Hierarchie sprengt und für eine Menschheit spricht, die allein nur noch freie und gleichberechtigte Burger kennt. 8 Der dargestellte Idealismus des europaischen Klassizismus entfaltet sich des weiteren in den geschichtsphilosophischen Studien Schillers. Seine Jenaer Antritts­studie, "Was heiBt und zu welchem Ende studieren wir Universalgeschichte?" (1789, in: Fr. Schiller, Werke in vier Bánden. M. Pawlak Vg. Herrsching 1980. 448 p.),umreiBt ein Ideensystem, in dem die Erfahrungs- und Vernunftswelt eine eigenartige und einmalige Harmonie und Korrelation bilden, die sich in durch die Dichtkunst bedingter Form vertiefen und Empfanger und Rezeption finden. In seinem Werk "Die Götter Griechenlands" (a. O. 48. p.) schildert der Dichter die Antiké als Blütezeitalter der Natur, in dem noch Zartlichkeit und Anmut, Charme und Sinnlichkeit, Empfindsamkeit und subtiler Takt herrschten. Die anvisierte Harmonie lebte freilich weiter - in dem Lied, in der Dichtkunst, Die Geschichte des Menschen war aber durch die an die Stelle der Harmonie getretene mechanische Rationalitát, durch deren unproduktive Sklavennatur bestimmt worden. Der Gedanke wird in "Die Künstler" (1788) weitergetrieben: immer die Kunst konnte die Idee der vollkommenen Aufklárung im Laufe der Jahrhunderte bewahren: "Nur durch das Morgenrot des Schönen Drangst du in der Erkenntnis Land, An höhern Glanz sich zu gewöhnen 56

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