Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)

Illényi, Domonkos: Gesellschaftstheoretische Elemente in den Werken von Geothe, Schiller und Hölderlin

Übt sich am Reize der Verstand," - woraus klar hervorgeht, die Kunst ist der Lehrmeister der Harmonie und der Menschheit. 9 Die Kunst als eine Art keimförmige mangelhafte Wahrheit führt die Menschheit von dem instinktiven Naturzustand her über die verschiedenen Epochen der Geschichte hinaus - vom altertümlichen Osten, über den Hellenismus, Romanismus, das christlichbarbarische Mittelalter, die mechanische Aufklárung hinweg bis auf die Gegenwart der Spátaufklárung. In allén Zeitspannen erscheinen neue Ideen im Anknüpfen an die früheren und anderen: so gedieh der Mensch von der minderwertig-instinktiven Wurmnatur zu einer die Vernunftsschranken anerkennenden Natúr, wo die Freiheitsidee durch das Pflichtgefühl ergenzt und begrenzt wurde. Unter der Ágidé der bürgerlichen Freiheit assoziierte sich der Mensch, der früher Einsame unter den reiBenden Wölfen, wobei sich die Schönheit mit Würde und das Naive mit dem Sentimentalen paarte. Dadurch mögen sich volle Wahrheit und menschliche GröBe entwickeln und vermutlich die subjektive Grundlage des Reichtums des nachsten Jahrhunderts begründen. In diesem Werk Schillers wird aus der europáischen Spátaufklárung das Programm hergeleitet, das Hegel in der Phánomenologie" und "Geschichtsphilosophie" schlüssig auf führt. Aber dieses Programm ist zugleich der Inbegriff von Schillers spáterer Dichtkunst. Der Dichter konnte aus politischen und philosophischen Griinden diesem Programm nicht gerecht werden: politisch wurde seine gesellschaftliche Harmonie ankündigende Vision für das náchste Jahrhundert durch die französische Revolution nicht nachgewiesen, sondern gerade widerlegt, philosophisch gab Schüler - unter dem EinfluB seiner Kant - Studien - seine Grundsátze über den triebwahrhaftigen Standpunkt der Künstler teilweise auf. Schiller verzichtet - womöglich unter der Wirkung der -Kritik der Urteilskraft­von Kant - auf die Perspektive der unmittelbaren Verschmelzung der Sinnlichkeit und der Rationalitát, die als Strebepfeiler einer höheren Gesittung und Morah'tát angesehen werden sollte. ("Über Anmut und Würde" 1793). 1 0 Das ásthetisch einwandfreie Handeln als Wert und stándige positive Effekte wie Anmut und Charme verhindern, daB Achtung zur Furcht wird. Die Sinnlichkeit und Sensibilitát macht die Tráger der politischen Macht menschlich und das Handeln nach dem Vernunftsgesetz ergibt den Inhalt der Würde und garantiert immer, daB die Liebe nie zur Begierde werde. Dies áuBert sich als Zurückhaltung, SelbstmáBigung und Verdienst in den menschlichen Beziehungen und zwischen den Standén. Die Dialektik der Anmut und des Paternalismus erzeugt freiheitliche und gleichberechtigte Individuen, die sich von der Natúr angezogen fühlen. Nach den Erfahrungen der französischen Revolution sublimieren sich für Schiller die Möglichkeiten der Entfaltung des Menschen, wáhrend die obigen Werte in dem -ásthetischen Staat~ und bei gewissen Gesellschaftskreisen noch erhalten bleiben. 57

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