Új Dunatáj, 2004 (9. évfolyam, 1-4. szám)
2004 / 2. szám - Nédli Balázs: Rudolf Nissen: Egy sebész emlékei
Nédli Balázs • Rudolf Nissen: Egy sebész emlékei 79 kapcsolatban azonnal elmondja a történet végét is. A Babits-részletben például egy asszociációval áttér a Horthy Miklós kormányzóval kapcsolatos későbbi emlékeire, így fejezi be a történetet. 12. „In Breslau fand ich ein Telegramm vor, das mich zu einer Operation nach Budapest rief. Ich hatte den Patienten ein Jahr vorher gesehen und schon damals zur Operation geraten. Jetzt war die Lage akut bedrohlich geworden. Es war in der Frage der Wahl des Operateurs zu politischen Auseinandersetzungen gekommen. Die Atmosphäre, in der der Eingriff vollzogen werden mußte, war reichlich gespannt. Um einigermaßen unter gewohnten Bedingungen zu operieren, bat ich das türkische Unterrichtsministerium, mir Schwester Irmgard mit dem notwendigen Instrumentarium nach Budapest zu schicken. Das geschah. Ich fand den Patienten erschreckend verändert, stark abgemagert. Es war eine große Erleichterung, daß Winternitz, chirurgischer Chefarzt eines Budapester Krankenhauses, sich anbot, zu assistieren. Ihn hatten die Intrigen, die von seinen ungarischen Kollegen um den bedauernswerten Patienten herum inszeniert waren, angeekelt. Er hat durch das Ansehen seiner Stellung und seines fachlichen Könnens viel dazu beigetragen, daß im Operationssaal alles glatt ging. Nach Beendigung der Operation fühlte ich mich zum ersten Male wirklich krank. Der Patient konnte noch über drei Jahre ein einigermaßen beschwerdefreies Dasein fuhren, ja, er war noch imstande, Radioansprachen und Vorträge zu halten. 1942 ist er gestorben. Sein Erlebnis von Operation und Nachbestrahlung hat er beschrieben und veröffentlicht. Deswegen kann ich hier frei über einzelne Aspekte seiner Krankheit sprechen. Am Tage nach der Operation war ich von dem Regenten Ungarns, Admiral Horthy, zur Berichterstattung eingeladen. Es war Graf Teleki anwesend. Er ist später Ministerpräsident geworden; 1941 beging er Selbstmord. Die Unterhaltung drehte sich in der Hauptsache um meinen Patienten, von dem man sagte, daß er ein in der ganzen Welt bewunderter Dichter geworden wäre, wenn er nicht in einer Sprache schriebe, die der Welt unbekannt sei. Es war Horthys Verhängnis, daß er sich 1938 an der Aufteilung der Tschechoslowakei beteiligte; ein östlicher Zipfel des Landes (die Karpatho-Ukraine) wurde zu Ungarn geschlagen. In einem berüchtigten Brief bedankte er sich bei Hitler für das noble Geschenk und versprach in klassischer Nazimanier, einen Grenzzwischenfall zu arrangieren, dem dann der Einmarsch in das zugesagte Gebiet folgen würde. Am Tage, der für das trübe Geschäft vorgesehen war, stellte sich heraus, daß der Zwischenfall nicht einmal nötig war; die Besetzung ging ohne Störung vonstatten. Horthy hat später Schweres erleiden müssen: Als er 1944 den heranziehenden Russen das Land übergeben wollte, wurde er auf Anordnung Hitlers von dem „Befreier“ Mussolinis (0. Skorzeny) in deutschen Gewahrsam entführt. Nach Kriegsende erhielt er von den Alliierten die Erlaubnis, nach Portugal zu gehen. Dort hat er seine Erinnerungen einer Sekretärin, Frau E. Langer, diktiert, die aus meiner Heimatstadt stammt und mit deren Schwester ich befreundet war.“ NISSEN, 2001!, 238-239. 13. Babits Mihály Beszélgetőfüzetei 1938, kiad.: BELLA György, Szépirodalmi Könyvkiadó, 1980,11-12,25-67. 14. Vö.: ROMSICS Ignác, Magyarország története a XX. században, Osiris, 2002. 15. Gróf EDELSHEIM GYULAI Hona, Becsület és kötelesség 2 1945-1998, Európa, 2001,190-192. 16. HORTHY, Nikolaus, Ein Leben für Ungarn, Athenäum Verlag, Bonn, 1953. Az előszóban a Horthy Miklós is említi, hogy magyar és német nyelven írta az emlékiratot. 17. Ha erről volna szó, Nissen emlékei megint pontatlanok. 18. Babits Mihály Beszélgetőfüzetei 1938, kiad.: BEL1A György, Szépirodalmi Könyvkiadó, 1980,11.