Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)
1937 / 6. szám - A magyar fiatalság és Ausztria
den sind. Dies sind nach chronologischer Reihenfolge ihrer Gründung: die Kleine Entente, der Balkan-Bund und das Bündnis der drei Staaten des römischien Paktes. Wenn man die verschiedenen Verträge, welche diese drei Bündnissysteme zustande brachten, vergleicht, ergiebt sieh, dass das s. g. Organisationsstatut der Kleinen Entente ungeeignet is um weitere Staaten in dieses Bündnis aufzunehmen. Der Balkanbund ist durch das Interesse der Balkanstaaten begrenzt und folglich für die Entwicklung des Donauraumes ungeeignet. Die drei Staaten des römischen Paktes, Italien, Österreich und Ungarn haben sich zur Verteidigung ihrer politischen und wirtschaftlichen Interessen vereinigt und dieses Bündnissystem ist am meisten geeignet um als Basis einer weiteren Entwicklung eines wirtschaftlichen Zusammenschlusses der Donaustaaten zu wirken. Im Gegensatz zu dem Organisatonsstatut der Kleinen Entente besteht kein Hindernis dazu, dass sich weitere Staaten an das System des römischen Paktes anschlissen und somit die Möglichkeit einer wirklichen und erspriesslichen Zusammenarbeit der Donauvölker bieten. Dr. Tamás Lengyel: Kulturelle Annäherung zwischen den Donauvölkern Mit dem Zusammenbruche der östereichisch-ungar rischen Monarchie hat der Faktor aufgehört, der die Völker der Habsburgischen Monarchie somit den Grossteil der Donauvölker zusammengehalten hat. Jetzt ist die Situation die, dass sie, statt die kulturelle Verständigung miteinander anzustreben, sich einandergegenübeff verschliessen ud ihr Geistesleben nicht aneinanderschliessen, um so die Geistesgemeinschaft der Völker des Donautales zu schaffen, sondern sich völlig den Geiste der westlichen Völker anzuknüpfen suchen. Ungarn gelang es nur mit Österreich eine kulturelle Verbindung zu schaffen, die andern Staaten verschliessen sich schroff von jeder Annährung. Die Furcht vor der Revision hält sowohl die Tschechslovakei, als auch Rumänien von jeder näheren Berührung mit Ungarn zurück. Die Völker Jugoslaviens sind mehr geneigt zum Austausch geistiger Güter. Fehler sind von jeder Seite geschehen und die Isolierung ist für Ungarn gerade so charakteristisch, wie für die Völker der kleinen Entente. Die politische Annährung der einzelnen Donaustaaten wäre aber gewiss erleichtert, Wenn die Verständigung auf kultureller Grundlage in Fluss käme. Den Donaugedanke hat,. Ungarn am notwendigsten und müssen wir daher bestrebt sein, dass wir uns auf wissenschaftlichem, künstlerischem und literarischem Gebiete den Nachbarvölkern nähern um auf dieser Weise ein politisches modus vivendi vorzubereiten. Privatdozent Dr. Attila Thewrewk-Pallaghy: Verfassungsrechtliche Probleme. Das ungarische Verfassungleben hat drei aktuelle Probleme: Die Neubestimmung der Rechtssphäre des Reichsverwesers, die Oberhaus- und die Wahlrechts reform. Verfasser dieser Zeilen befasst sich bloss mit dem ersten dieser Probleme und macht hiezu seine Bemerkungen. 16 Die erste ist, dass jetzt die Zeit gekommen sei, wo der Gesetzartikel XLVII. vom Jahre 1921. über die Detronisation des Hauses Habsburg ausser Kraft gesetzt werden sollte. Aus der Begründung des Detronisationsgesetzes, wie auch' den Parlamentsverhandlungen geht es hervor, dass dies nicht der aufrichtige Wille der Gesetzgebung war, sondern über äussern Zwang und Einschüchterung zustande gekommen ist. Seither hat sich aber die Lage geändert und so könnte die Ausserkraftsetzung des Detronisations im Zusammenhänge mit der Neuregelung der Rechtssphaere des Reichsverwesers erfolgen. Die zweite Bemerkung des Verfassers befasst sich mit dem Umfange der Rechte des Reichsverwesers und will deren Grenze bestimmen. Die dritte bezieht sich auf die Substituierung des Reichsverwesers und teilt die Ansicht, dass jede solche Lösung, welche ewentuell Uneinigkeiten zur Folge haben könnte vermieden werde. Der Vertreter des Reichsverwesers sei der Fürstprimas von Ungarn, der nach dem Reichsverweser der erste ungarische Würdenträger ist. Dies können wir insbesondere heute sagten, wo das Haupt der katholischen Kirche eine von jedeman geachtete und geschätzte Persönlichkeit ist, deren Namen auch über die Grenzen des Landes bekannt ist. Dr. Kálmán Pongrácz: Rom und das Donautal Nach dem Weltkriege separirten sich die Mächte gemäss dem Prinzip, ob Punkt 19. des Paktes als erfüllbar oder nicht angesehen wurde. Innerhalb des h Völkerbundes standen also die Nationen, welche für und jene, wleche gegen eine Revision waren, stets einander gegenüber. Diese Situation wurde durch zwei Vorfälle geändert: das neuerliche Grossmaclhwerden Deutschlandes und der Entfremdung Italiens dem Völkerbund' gegenüber. Solcherart ein neuer Mächteblokk den Westmächten gegenüber und eröffneten sich neue Orientierungsmöglichkeiten für die Osteuropäischen Kleinmächte. Dieser Umstand wurde: durch Italien politisch, durch Deutschland wirtschaftlich ausgenützt. Nachdem aber sich das Interesse Italiens nach dem ätiopischen Konflikt dem Mittelmeere zuwandte, muss im Donautale mit der Kräftigung des deutschen Einflusses zugleich mit einer Abflauung des italienischen Interesses! gerechnet. werden. Das italienischjugoslawische Abkommen weist bereits darauf hin. Nachdem dieses Abkommen die Besserung des ungarisch-jugoslavischen Verhältnisses fördferte, muss es mit Freuden begrüsst werden. Es wäre aber bedauernswert, wenn die auswärtige Politik Italiens nur in dieser Richtung Interesse zeigte und' seine Beziehungen zu Österreich und Ungarn abfallen liessie. Das wachsend Interesse Italiens für das Mittelmeer-Problem lässt aber hierauf schliessen. Es ist nämlich gezwungen gegenüber seiner bisher ausgesprochenen Donautalpolitik neue Partner zur Unterstützung seiner Seemacht zu suchen. Die durch die italienische Aussenpolitik inaugurirte Donaupolitik kann also nur in dem Falle die sowohl ungarischer-, wie europäischerseits gewünschte Früchte zeitigen, wenn Italien trotz seiner Neuorientierung die berechtigten ungarischen und österreichischen Wünsche honoriert: also um seine See-Interessen weder zu Lasten der österreichischen Unabhängigkeit, noch der Kooperation mit Ungarn Opfer bringen wird.