VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 18
18 welcher den Papst auf den Bischof von Arbanum (Kroja) und auf die zahlreichen lateinischen Geistlichen in dieser Provinz, sowie auch in Polatum und Chunavien aufmerksam machte. 1 ) All dies waren verhält nismässig nur unbedeutende Vorläufer der dritten Formationsperiode, die eigentlich erst durch die anjouvinische Okkupation von Durazzo, Kroja und Valona (1272) sich zu entfalten begann. Es war besonders der lateinische Klerus von Durazzo, der sich damals für die freiwillige Unterwerfung der Stadt unter Karl I. ein setzte, ähnlich wie später für die Unterwerfung unter Venedig. Die Er lasse des Anjouviner Königs nennen zwei solche Geistliche bei dem Namen. Es sind dies der albanische Abt Nikolaus (abbas Nicolaus de Albania) und der Durazziner Kleriker Johannes, der mit dem ersten anjouvinischen Erzbischof von Durazzo (1272—75) identisch zu sein scheint. 2 ) Der griechische Metropolit von Durazzo Nicetas durfte, wie es scheint, ähnlich wie später der Metropolit von Korfu 3 ), auch fernerhin in der' Stadt weilen, denn nach Pachymeres wurde er ein Opfer des grossen Erdbebens vom J. 1273. 4 ) Von nun an bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts, als der byzantinische Einfluss auf NeuEpirus erlischt, kann man eine doppelte Reihe von katholischen und orthodoxen Erz bischöfen von Durazzo zugleich verzeichnen, von denen je nach den politischen Verhältnissen die Mitglieder der einen oder der andern Reihe als Titularerzbischöfe bei der Kurie oder bei der Synode leben. 5 ) Die Reihe der katholischen Erzbischöfe findet ihre Fortsetzung bis in die jüngste Zeit. Nicht viel später als Durazzo bekam auch die Stadt Aulona ihren katholischen Bischof, der auch den Titel „Glavinizensis" führte. 6 ) Neben dem Kampfe gegen die autokephale serbische und bulgarische Kirche war auch dieser Umstand gewiss ein Motiv, dass Kaiser Michael Paläolog der Kirche von Ochrid, einer bis in die Zeiten Skenderbegs ständigen Gegnerin der katholischen Kirche, 7 ) ihre alten von Basilius II. verliehenen Privilegien bestätigte (1272). Aber auch in den Bistümerverzeichnissen 1 ) AAlb 1, 199 f. 2 ) AAlb 1, 263, 272 vrgl. 283, 292. 3 ) Denselben Hess Filip von Tarent erst 1317 entfernen (Hopf 1, 417 N. 1). Schon um 1310 kennen wir einen katholischen Erzbischof von Korfu (Eubel, Hier, catholica 1, 217). *) AAlb 1, 305 N. 5; Bei Lampros, Νεος Έλλψομ,νήμων 1 (1904) 240 findet man das Epitaph eines Erzbischofs Nicetas von Durazzo. 5 ) AAlb 1, Index p. 267. Ähnliche Zustände besonders für die Archidiöcese von Patras charakteristisch (Hopf 1, 451 N. 57, 490 N. 230, 2; 2 N. 38. Jorga, Notes 1, 165. 511 und 2, 298). Der griechische Bischof von Corone musste „per certum ordinem anti quum" (1436) 5 bis 6 Meilen weit von der Stadt wohnen (Jorga, Notes 3, 10). e ) AAlb 1, 500, 502, 505. 7 ) Ochrid steht damals in Verbindung mit Albanesen, Jireček, Byz. Zeitschrift 13 (1904) 200.