VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)

Strana - Sveska 1. i 2. - 17

17 Mitglied des Trevisaner Domkapitels wurde zum Erzbischof gewählt und vom lateinischen Patriarchen von Konstantinopel konsekriert, da Durazzo mit 22 andern Erzbistümern dem lateinischen Patriarchat un­terstellt wurde. 1 ) Aber starke Gegner fand Manfred in den Venezianern, die sofort mit der Praxis begannen, wo nur möglich venezianische Bür­ger zu Bischöfen zu machen. Erst nachdem er dem Dogen feierlich den Eid der Treue leistete und sich verpflichtete das abhängige Verhältnis der Stadt zu den neuen Herrn, wie einst zu Byzanz, durch jährlich fünfmalige Lobgesänge in der Kathedrale kundzugeben, wurde er (1210) als Erzbischof installiert. Er starb 2 ) bald nachher (1211) und dem Wunsche Venedigs gemäss wurde vom Papste (damals war der Patri­archenstuhl leer) nach Durazzo ein geborener Venezianer, der Propst von Konstantinopel, als Erzbischof geschickt. Bald aber wurde dieser in Venedig lebend^) zum ersten Titularerzbischof von Durazzo, denn diese Stadt wurde im J. 1213 vom Despoten Michael II. eingenommen und erhielt sofort einen gelehrten Griechen zum Kirchenhaupt. 4 ) Zur Zeit des katholischen Interregnums in Dyrrhachium wurden seitens des Kapitels und der Benediktineräbte dieser Stadt und ihrer Umgebung mit Erfolg Versuche gemacht, das Zentrum Albaniens mit seiner einheimischen Dynastie 5 ) und dem Bischof von Kroja-Arbanum für die katholische Sache zu gewinnen. 6 ) Dies war umso leichter, als Kroja in kirchlicher Beziehung eine Miniatur von Durazzo gewesen zu sein scheint und hier auch der lateinische Klerus unter Führung eines vom orthodoxen Bischof abhängigen Aichipresbyter sich befand. 7 ) Aber pa­rallel mit Dyrrhachium kommt auch Kroja nach dem Umschwung der politischen Dinge unter den magnetischen Einfluss des berühmtesten Erzbischofs von Ochrid Demetrius Chomatianos (1217—34), eines der hartnäckigsten Gegner Roms, 8 ) unter dessen Metropolitangewalt sich die einstigen südlichen Suffragankircben von Durazzo ununterbrochen befanden. 9 ) Um das Jahr 1250 wurde vom Norden her noch ein Ver­such gemacht, das Zentrum Albaniens dem Orthodoxismus zu entreissen. Diesmal war es der Antibarenser Erzbischof Johannes de Plano-Carpini, S. das Provinciale Romanum, herausgegeben von Tangl, Die päpstlichen Kanzlei­ordnungen (Insbruck 1894) 28. Vrgl. Rattinger, Der Patriarchat- und Metropolitansprengel von Kpel, Hist. Zeitsch. Görresgesellschaft 1, 24 2 ) Ueber ihn s. AAlb 1, 135—139, 141—143. 3 ) AAlb 1, 143 u. 154. *) AAlb 1, 158 vrgl. 155. 5 ) AAlb 1, 150. 6 ) AAlb, 1, 133, 138. 7 ) Unter den Bischöfen der Antibarenser Synode vom J. 1199 unterschrieben: „Do­minicus archipresbiter Arbanensis" (Allb 1, 120). 8 ) Norden, Papsttum u. Byzanz 203 N ; 1. 9 ) AAlb 1, 152 vrgl. 70. 2

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