VJESNIK 13. (ZAGREB, 1911.)

Strana - 197

197 hätte, weil die Glina überall zu durchwaten ist und durch-. watet wird, und durchwatet wurde im Hin- wie im Rückwege. Doch mir eckelt über so ein Gewäsche nur ein Wort zu sagen. Ich weiss, dass in manchem Gehirn ein Entschluss, wie der, nicht reif geworden wäre, und daher der Neid. Ich las irgendwo: Wenn dich die Lästerzunge sticht, So lass dir dies zum Tröste sagen: Die schlechtesten Früchte sind es nicht, Woran die Wespen nagen! Ich habe mehr Repressaillen mitgefochten und ausge­fochten, wo andere belohnt wurden. In Gottes Namen! Daran lag mir nichts. Aber warum man mir an meinem, der der glänzendste war, alles abnagen will, das begreife ich nicht. Pozvizd war noch nie (selbst im Türkenkriege nicht) an­gegriffen. Ich that 's und habe 34 Häuser mit allen Frucht­tristen und Hab und Gut verbrannt. Die Türken gestehen selbst 80 Todte und 145 Verwundete, worunter 72 schwer, auch bereits sehr viele gestorben sind. Ich verlor im ganzen 67 Mann. (Die Blessierten sind alle wieder gesund, 54 er­wiesen todt, und von 13 weiss ich noch nichts.) Viel, sehr viel! Und ich bedauere als Mensch Christen und Türken aus tiefster Seele. Aber als Soldat, der blutige Pflicht zu erfüllen hat, frage ich : soll den niemand bleiben, wenn fünf Stunden heftig gerauft wird, wo hunderttausend Kugeln wie Erbsen herumflogen? Dazu das perfideste Terrain von der Welt. Kein Weg, Gestrüppe, Tümpel, hohes Gras, oft bis an die Hüften, wo oft ein Kamerad den blessiert fallenden Kame­raden nicht sah und nicht sehen konnte. Dann kein Feind wie der Franzose, sondern ein wilder Türke, der den Bles­sierten nicht ins Spital nahm, sondern ihm den Kopf ab­schnitt. Dazu ein unglücklicher Zufall, dass eine Abtheilung unter Feldwebel Milichewich, 46 Mann, in einen Sumpf gerieth, dort stecken blieb, sich bis zur letzten Patrone wehrte, und endlich mit seinen Leuten zusammengeschossen wurde. Ohne diesen Zufall ? worinn bestand mein Verlust ? In

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