VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)

Strana - 269

269 Klosters von Mindszent erschienen. Leukus erklärt, dass er mit Zustimmung seiner saemtlichen Verwandten sein im Komitate Somogy, am Plattensee ge­legenes Gut Szemes dem Mindszenter Kloster schenke. Die Grenzen des Gutes sind : Paad (es soll Rad heissen), Visz, Csepely und Telki.O Diese Urkunde ist in dreifacher Richtung interessant : a) Der Umschreiber oder irgend ein spaeterer Kopist nahm statt R irr­thümlich den Buchstaben P, und so muss es statt Poholcha entschieden Ro­holcha heissen, so wie es statt Paad Rad heissen muss. Jakobs Sohn, der hier vorkommende Leukus Tot heisst somit nicht „von Poholcza", sondern „von Raholca" und ist der Neffe des Lorenz Tot. b) Es ist unmöglich, dass diese Urkunde im Jahre 1325 ausgestellt sein sollte. Nikolaus Kont und dieser Leukus Tot sind erst 32 Jahre später, bzw. 1357 mit Raholca beschenkt worden; wenn wir also die Zahl 5 annehmen, konnte die Urkunde spaetestens im Jahre 1365 ausgestellt worden sein und ist es zu bedauern, dass das Stück keinerlei hierauf bezüglichen Stützpunkt bietet. c) Mit Bezug auf die im Komitate Somogy gelegenen Güter der Familie v. Ujlak wussten wir bis jetzt auch, dass dieses Szemes der Familie angehörte, doch war es unbekannt, ob darunter Puszta — oder Falu-Szemes zu verstehen sei. 2 ) Da nach dieser Urkunde Szemes am Ufer des Plattensee gelegen, liegt es klar, dass der Ujlaki'sche Besitz mit dem noch jetzt daselbst befindlichen Falu-Szemes identisch ist. 3 ) Wann Leukus Tot v. Raholca gestorben, ist unbekannt; die Familie scheint nur er allein fortgepflanzt zu haben. Auf jener Vertragsurkurde vom 21. Sept. 1402, mittels welcher Albrecht von Oesterreich als Thronfolger in Ungarn anerkannt wurde, finden wir fol­gende Vertreter der Familie von Raholca: a) Leukus' Söhne Nikolaus und Stefan. b) Ladislaus' Sohn Nikolaus.*) 1403 erklaert jedoch König Sigmund, dass die Söhne des Leukus (v. Raholca) Stefan und Nikolaus sowie Nikolaus Sohn des Ladislaus, eines Sohnes desselben Leukus ihm abtrünnig und Anhänger des Ladislaus v. Durazzo ge­worden, weshalb er sie ihrer im Komitate Somogy befindlichen Güter Szemes und Sodak verlustig erklaert und dieselben dem Ban Ladislaus Fancs von Gordova verleiht; dasselbe geschieht mit ihren Besitztheilen an der Burg Ra­holca. 5 ) Von Szemes wissen wir, dass es schon Leukus Tot besessen. J ) Fejér VIII. 2, 664—668. 2 ) Csânki II. 642, 702. 3 ) Fejér hat diese Urkunde aus der in der Budapester Universitaetsbibliothek be­wahrten Hevenesi'schen Sammlung (M S A I.) veroeffentlicht (Band I, 104—106). Wie mir Herr Dr. Ludwig Dézsi mittheilt, ist dort wirklich die Jahreszahl 1325 zu lesen. Das Transumt König Sigmunds ist vom 29. Juli 1414 datirt. *) Fejér X. 4, 139, 140. 5 ) Ebendaselbst 207, 235, 307, 19

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