VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)
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246 Die bisherige Literatur kannte nur den einzigen Balša als Sohn dieses Wladislaus, der in den Jahren 1467 (10. Okt.), 1497 (10. Okt.) und 1509 (29. Sept.) vorkommt. Waehrend er 1467 nur mit den Namen Balsa bezeichnet wird, nennt er sich 1509 „Petrus Balsa dux sancti Sabe" 1 ) und anerkennt er in dieser Urkunde, dass er vom Ragusaer Rathe die Steuer für zwei Jahre und einen Monat übernommen habe. Seine Kinder waren der bisherigen Literatur unbekannt. Man wusste von Sandalj's Familie nur noch das Eine, dass der Wojwode der Moldau, Alexander, am 18. Juni 1566 die Ragusaner davon in Kenntniss setzt, dass in seiner Gegend einige Diener und Waisen, drei Neffen (tri bratence) Namens Georg, Paul und Stefan, und zwei Schwestern, Katharina und Maria leben „uve su rečene praunuci hercega Stefana, koije bio u vrieme minulo gozpodar Zemle Hercegovine"; er bittet somit, der Rath möge für diese Urenkel des Herzogs Stefan die übliche Gnadenpension senden.-) Von welchem Sohne oder von welcher Tochter des Herzogs Stefan Vukčić diese seine Urenkel stammen, ist bisher unbekannt. Emil v. Laszowski hat im Jahrgange 1898 der Zeitschrift des kroatischen Vereins für Archaeologie eine auf die Genealogie der Herzoge von St. Sabbas bezügliche bis dahin unveroeffentlichte Urkunde bekannt gegeben und aus diesem Anlasse zur Familiengeschichte dieser Herzoge einige Bemerkungen gemacht, deren Analyse wir in folgenden Zeilen bieten wollen : a) Wir kannten zwei Gattinnen Stefans Vukčić : 1. Helene, Tochter Balša's III, Fürsten der Zeta (f 1422) und der Maria Thopia, die unter Anderen den Vladislav gebar und nach ihrer Verstossung mit ihrem Sohne nach Ragusa zog. 2. Seine Witwe Caecilia, deren Abstammung unbekannt ist. 3 ) Diesen Daten gegenüber wäre nach Laszowszki's Abhandlung Stefans erste Gatlin Anna Kantakusena, von der Vladislav und Vlatko geboren wurde, während seine aus Florenz stammende dritte Gattin den zum Islam übertretenen Stefan geboren. b) Mit Bezug auf obigen Peter finden wir hier Folgendes: 1. Peter Pasqualigo (venetianischer Gesandter am Hofe des Kaisers Maximilian und des Ungarn-Königs Viadislaus II.) schreibt am 27. Dez. 1509: „a questi Zorni proximi vene in questa cita (nemlich nach Zagreb) lo illustro domino Piero duca de sancto Saba, che fo fiol de un fratello del présente bassa de la Bossina, et che ha per moglie una Zentildonna nostra de cha Querini, che fo fiola del quondam reverendo arcivescovo domino Francesco Querini u woraus wir ersehen, dass Peter Balša's Gattin die Tochter des vornehmen venetianischen Geschlechtes Quirini war. Ein Mitglied dieser Familie, Jakob Quirini, war venetianischer Gesandter in Ungarn, gerieth während seiner Rückreise in bosnische Gefangenschaft, weshalb die Signoria am 5. Juli 1385 ') Hazai okmânytâr III, 440 (do 1509), Miklosich 502, 572. Die Jahreszahl 1467 dürfte aber nur mit grosser Vorsicht anzunehmen sein. 2 ) Miklosich 556. 3 ) Ebendaselbst 457, 501, 503, 507, 508, 525.