VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)

Strana - 245

245 Von seinen Kindern kennen wir Viadislaus, Vlatko, Stefan und Katha­rina, welche letztere (geb. 1424) als Witwe des bosnischen Koenigs Stefan Thomas im Jahre 1478 starb. Vlatko kommt in den Urkunden von 1445 bis 1476 vor, doch wissen wir nichts davon, dass er maennliche Nachkommen hinterlassen. Stefan übertrat zum Islam, worauf er den Titel und Namen Beg und Pascha Ahmed annahm. Er starb 1518. Vladislav hatte schon frühzeitig mit Hilfe der Ragusaner einen Aufstand gegen seinen Vater bewerkstelligt, riss 1451 einen Theil des väterlichen Ge­biets an sich, erhielt aber 1453 von seinem Vater Verzeihung. Nach des Vaters Tode beherrschte er eine Zeitlang im Vereine mit seinen Brüdern das Land ; da er aber nicht im Stande war, es auf die Dauer gegen die Türken zu ver­theidigen, wanderte er mit Vlatko nach Ragusa aus. Seit 1463 finden wir ihn an der Seite des Königs von Ungarn 1 ), der ihn am 6. Dez. dieses Jahres mit einigen bosnischen Gütern beschenkt. Am 4. Okt. 1471 ordnet König Mathias an, dass der „spectabilis et magnificus Wladislaus dux Sancti Sabe", der ihm zahlreiche Dienste geleistet, ausschliesslich der Gerichtsbarkeit des Königs unterlegen sei und vor keinen andern Richter zitirt werden dürfe.-) Zuletzt begegnen wir ihm am 27. Okt. 1487. 3 ) Sein Todesjahr ist unbekannt. Im Jahre 1514 erklärt „Wladislaus filius ducis Stephani Sancti Sabe etc. prepositus ecclesie beatae virginis in Golgoncza sitae" dass er seinen auf dem Gebiete von Cirkvenica-Gorica gelegenen Weingarten einem Bürger aus dem Komitate Križevac, Namens Tomko v. Sveta Helena-Koruška verkauft habe. 4 ) Da es nicht anzunehmen ist, dass ein Enkel Herzog Stefans v. S. Sabbas, mit Uebergehung des Namens seines Vaters sich einen Sohn des Herzogs Stefan genannt haben sollte und wir auch dazu nicht berechtigt sind, Wladislaus mit Vlatko zu vertauschen, müssen wir im Sinne dieser Urkunde annehmen, dass Wladislaus, der Sohn des Herzogs Stefan, in seinen letzten Lebensjahren die geistliche Laufbahn betreten und wir somit in dem Oberhaupte des Golgoncaer Kapitels keinen zweiten Wladislaus als Sohn des Herzogs Stefan voraussetzen dürfen. 1 ) Es ist dies nicht das erste Beispiel dessen, dass ein Mitglied der bosnischen Herrscherfamilie faktisch oder nur dem Titel nach in ungarischen Diensten gestanden. Im Jahre 1348 ist ein sicherer Martin „vicecomes Albensis domini Stephani Bani Boznensis" und nennen sich seine damaligen Richtergenossen Stuhlrichter des Bezirkes Soit (Zichy-okmânytâr II. 291), woraus ersichtlich, dass Stefan, Ban von Bosnien 1348 Obergespan des Komitats (Stuhl-)weissenburg war. Im Jahre 1396 finden wir, dass Stefan Dabiša, König von Bosnien Obergespan des Komitats Somogy gewesen. Er starb am 7. Sept. dieses Jahres, worauf König Sig­mund am 29. Sept. desselben Jahres den Oberhofmeister Stefan v. Kanizsa zum Ober­gespan von Somogy ernannte. (Fejér X. 2, 276). Am 12. März 1459 finden wir, dass in der Reihe der ungarischen Reichswürden­träger Stefan, Sohn des bosnischen Königs Stefan (der im Jahre 1463 verstorbene nach­malige König) im Vereine mit Nikolaus v. Dombö und Peter v. Szokoly dg. Gutkeled als Ban von Mačva erscheint (Raguzai oklevéltâr 616). 2 ) Hazai okmânytâr III, 425. a ) Miklosich, Mon. Serb. 522, 537. 4 ) Vorliegende Zeitschrift VII. 27, 17

Next

/
Oldalképek
Tartalom