VJESTNIK 3. (ZAGREB, 1901.)

Strana - 210

210 Eine deutlichere Bestätigung der Worte der Chron. princ. Poloniae „de Ungaria ducta" kann nicht gewünscht werden. Katharina muss nach den Regeln der mittelalterlichen Heraldik laut diesem Wappen entweder in Ungarn verheirathet gewesen sein, oder mütterlicherseits von dem ungarischen Königshause abstammen. Dass die erstere dieser Annahmen richtig sei, wird durch eine Urkunde des Domarchivs vom 1. Jänner 1358 bestätigt, wonach Katharina dem Domkapitel zu Breslau unter Anderem alle Urkunden über ihr Wittwenthum und Morgengabe ,.que habet in Ungaria et hic in Polonia" vermacht . . . Die Verbindungen des neuen ungarischen Königshauses (nämlich der Familie Anjou) mit Kroatien, wo trotz der langjährigen Abhängigkeit von Ungarn sich einheimische Fürsten (Bane) mit fast selbstständiger Macht gehalten hatten, sind von dem ersten Auftreten desselben in Ungarn stets rege gewesen. Karl Robert stützte sich gegen Andreas III. auf seinen Anhang in Kroatien und Dalmatien. Auch lässt sich noch ein urkundlicher Beweis des Zusammenhanges der Herzogin einerseits mit dem unga­rischen, andererseits mit dem polnischen Königshause nachweisen. Als Boleslav am 11. August 1348 seiner Gemahlin Katharina Stanislau zum Leibgedinge verschreibt, figuriren als ihre Geschlechtsvormünder neben Bischof Preczlav die Könige Ludwig von Ungarn und Kasimir von Polen. Die Vermählung mit Boleslav III. können wir nach diesem dreist dem Einflüsse der Königin Elisabeth, Schwester Kasimirs und Mutter Ludwigs von Ungarn zuschreiben, die an ihrem glänzenden Hofe eine Art Erziehungs- und Heiratsveimittlungs-Anstalt für Fürsten­töchter eingerichtet halte . . . Ob aber nun der Greif das Wappen der kroatischen Fürstenfamilie ist, der Katharina cntspross, habe ich nicht ermitteln können, sondern nur, dass Kroatien das heutige Wappen, ein rothweisses Schach, erst 1496 verliehen wurde. Die Heirath Boleslavs mit Katharina meldet auch Dlugoss, ohne genauere Daten über Katha­rina's Abstammung zu geben ; er begeht vielmehr den Irrthum, sie statt „de Cravacia" aus Cracovia stammen zu lassen. Er meldet die Heirath zum Jahre 1326, ohne sie iedoch in dieses Jahr zu verlegen. Curaeus 1 veranlasste dies, sie zum Jahre 1335 zu erzählen, was an und für sich als Jahr des Trencsiner und Visegrader Vertrages wegen des langen Aufenthaltes Boleslav's in Ungarn viel Wahrscheinlichkeit hatte. Allein es ist dennoch mit Sicherheit als falsch zu bezeichnen, da Katharina schon am 1. März 1329 (Leubus 240, 241, transsumirt von Bischof Nanker 243), am 20. Dezember 1330 (Leubus 299b) und 20. Jänner 1331 (Leubus 256, transsumirt 299a) in Urkunden erwähnt wird. Sie starb zwischen dem 18. Februar 1358 und 24. Juni desselben Jahres. Ihre Begräbnisstätte (Kapelle auf der rechten Seite des Domes zu 1 Ioachim Curaeus, geb. 1532 f 1573. Schrieb „Gentis Silesiae Annales", Witten­berg 1571.

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