VJESTNIK 3. (ZAGREB, 1901.)
Strana - 211
211 Breslau) hatte sie sich schon vorher am 1. Jänner 1358 vertragsmässig gesichert". So weit Grotefend. Meine seinerzeit hierüber gemachten Bemerkungen, die in ihrem Hauptkerne sich als richtig erwiesen, kann ich an dieser Stelle füglich übergehen, da sie ihrem Wesen nach im Nachstehenden theilweise Verwerthung finden. * König Ludwig I. von Ungarn hatte bald nach seiner Thronbesteigung den Kurialrichter Paul von Nagymarton an der Spitze einer Gesandtschaft 1 nach Avignon zum Papste geschickt, um daselbst die Rechte seines Bruders Andreas auf den Thron von Neapel zu verfechten. Selbstverständlich benützte der König diese Gelegenheit, um, ebenso wie alle Mitglieder der Gesandtschaft, vom Papste die Gewährung sonstiger, mit dem Hauptzwecke nicht in Verbindung stehender, und nur zu Gunsten einzelner Personen gestellter Bitten zu erlangen. In einer am 7. Mai 1343 dem Papste Clemens VI. vorgelegten Supplication 2 findet sich nun folgendes Ansuchen des Königs Ludwig I. von Ungarn : „Item significat idem rex S(anctitati) V(estrae) quod olim magnificus vir Boieslaus et nobilis mutier Katharina, nata quondam bani Mladini, sua consanguinea, ignorantes aliquod impedimentum existere inter eos, quod matrimonium impediret, prefato suo progenitore tractante matrimonium, inter se contraxerunt illudque carnali copula consummarunt et ad invicem annis pluribus ut conjuges habitarunt. Cum autem postmodum ad eorum notitiam sit deductum, quod ipsi tercio et quarto consangninitatis gradibus invicem se contingunt et separatio eorundem fieri nequeat sine gravibus scandalis et periculis, humiliter supplicat idem rex, quatenus cum ipsis Boleslao et Katherina quod impedimentis consanguineitatis hujusmodi non obstantibus possint in ipso 1 Die Mitglieder der Gesandtschaft waren: 1. Faul von Nagymarton (== Mattersdorf im Komitate Sopron), Führer der Gesandtschaft; 2. Veit, Bischof von Neutra; 'i. Thomas dg. Csör, Obergespan des Komitates Liptau; 4. Nikolaus, Bischof von Erlau; 5. Thomas dg. Peez, Ahn der Familie Apponyi; 6. Gregor, Fropst von Čazma, nachmaliger Bischof von Csanâd ; 7. Ladislaus, Sohn des Palatins Nikolaus, Domherr von Fünfkirchen, nachmaliger Bischof von Veszprém, von dem ich nachweisen werde, dass er dem Geschlechte der angeblich aus der Champagne nach Ungarn eingewanderten Familie der Herren von Zsâmbok (im Komitate Fest) entsprossen; 8. Ladislaus' Sohn Dionys, Leelor des Minoritenordens, nachmaliger Bischof von Agram und Erzbischof von Kalocsa, von dem Domherr Anton För dieser Tage (geschrieben am 5. September 1901) den Nachweis geliefert, dass er der auch in Kroatiens, Geschichte bekannten Familie Laczkfi ( — Lacković) von Kerekegyhâz dg. Hermann entstammt; 9. Johann von Lakâcs aus der Neutraer Dioezese; 10. Nikolaus von Szügy und Vâsâri, Propst zu Gran, nachmaliger Agramer Bischof und Erzbischof von Gran; 11. Stefan von Bâtmonostor, Obergespan des Komitates Pilis. 2 Regest. Supplicat. Clementis VI. Ann. I. Pars II. volumen 2. fol. 186.