K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

Da's Schlüsselbergerarchiv im Landesarchive zu Linz. 3 I. Von den drei Linien der Familie Hoheneck kommt für uns lediglich die bayrisch-österreichische in Betracht. Für Österreich spielt jedoch die seit der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts in Bayern begüterte Linie erst seit dem Ankäufe der Festen Breitenbruck (1441) und Hagen- berg (1514) im Mühlviertel eine Bolle. Größere Bedeutung erlangte dieses Geschlecht erst durch Georg Hoheneck (1524—1587), der verschiedene wichtige Stellungen be­kleidete1). Durch ihn gewinnt auch das Familienarchiv besonders durch zahlreiche Korrespondenzen in hohem Grade an Wert. Erwähnung verdient auch sein Sohn Ehrenreich für uns deshalb, weil er es war, der die erste Ordnung seines Archivs veranlaßte. Am bekanntesten aus dem Ge- schlechte jedoch ist der verdienstvolle Genealoge Johann Georg Adam Freiherr von Hoheneck (1669—1754) geworden, der neben verantwortungsvollen Stellen, die er innehatte, sein Leben der genealogischen Forschung und der Ordnung und Verwertung seines Archivs weihte. Durch ihn wird auch sein Familienarchiv für die erste Hälfte des acht­zehnten Jahrhunderts zum bedeutendsten Privatarchive des Landes. Von den Nachkommen des im Jahre 1796 im Mannesstamm erloschenen Geschlechtes ist nur noch Johann Georg Leo zu nennen, der den Neigungen seines Vaters folgend im Jahre 1754 eine Genealogie seines Hauses und eine Geschichte der zahlreichen Besitzungen seiner Familie verfaßte und mit vielen gemalten Wappen und sauberen Federzeichnungen sämtlicher Familienschlösser illustrierte2). ’) Hoheneck, Genealogie der oberösterreichischen Stände 1, 364 und Starkeniels, Oberösterreichischer Adel, S. 130. 2) Der erste Band dieses Werkes ist im Musealarchive zu Linz noch erhalten, während der zweite Band, der nach der Vorrede die Abschriften der wichtigsten Familiendokumente enthalten sollte, nicht auffindbar war. Dieser wird jedoch teilweise ersetzt durch die von seinem Vater im Jahre 1692 verfaßte Genealogie seines Hauses, die eigentlich ein Uikundenbuch darstellt und sich im Landesarehive zu Linz befindet. 1*

Next

/
Oldalképek
Tartalom