K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)
Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz
24 Ignaz Zibermayr. Übernahme in Aussicht genommen. Die vorgeschrittene Jahreszeit — es war schon Ende Oktober — bewirkte jedoch eine Beschleunigung1)- Der uhernommene Teil wurde erst nach seiner Ankunft in Linz kurz verzeichnet. Obwohl man sich in Schlüsselberg begnügte, die Übernahme der einzelnen Stücke in den von Hoheneck verfaßten Repertorien mit einem Striche zu vermerken, dauerte die Ausscheidung des angekauften Bestandes aus dem Familienarchive sieben Tage, da nach dem Berichte Spanns vom 28. November 1834 „ein großer Teil der in den Repertorien A, B, C und SK, dann alle in dem Repertorium E verzeichneten genealogischen und ständischen Dokumente zerstreut, vermengt, aufgelöst in Gemächern des oberen Stockwerks und in einem finsteren unterirdischen Gewölbe lagen, so daß drei Tage dazu verwendet werden mußten, um alle diese Gegenstände an das Tageslicht zu bringen, zu prüfen und nur oberflächlich zu ordnen“. Außer Spann waren bei dieser Kommission der ständische Archivar Hell und der landschaftliche Zeichenmeister Georg Weishäupl beteiligt, der bei der Herstellung der Adelsmatrikel in hervorragendem Maße beteiligt war und jetzt mit der Ordnung der neuerworbenen Urkunden betraut wurde. Deren Ordnung wurde um so rascher in Angriff genommen, als man sie zur Vervollständigung der in Ausführung be griffenen Matrikel benötigte. Bei diesem Anlasse wurden sie mit den im ständischen Archive vorhandenen Geschlechterurkunden vereinigt. Durch die Signaturen Hohenecks wie durch eigene Vermerke Weishaupls in seinem sorgfältigen vierbändigen Repertorium über die Geschlechterurkunden ist *) Man sah von der Verfertigung eines eigenen Inventars, das auch die eigentliehen Familiendokumente berücksichtigen sollte, ab. Diese sollten ursprünglich nicht nur auf Wun.-ch der Fideikonmiiß- behörde, sondern auch deshalb Berücksichtigung finden, da man die wichtigsten in Abschriften zu erwerben trachtete. Diese Arbeit vermeinte man um so leichter bewältigen zu können, da man nach der irrigen Ansicht Spauns der Meinung war, dali „bey weitem der größte Teil durchaus ohne allem Interesse“ sei.