K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)
Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz
Das Schlüsselbergerarchiv im Landesarchive zu Linz. 25 jedoch ihre Provenienz leicht ersichtlich. Viel größer jedoch war der Übelstand, daß man diese in Verbindung mit den Landschaftsakten verwahrte. Durch diese Art der Aufbewahrung haben die ursprünglich wohlerhaltenen Siegel viel gelitten1) und eine große Anzahl derselben, die ganz abgefallen waren, wurden der Siegelsammlung des Linzer- Museums übergeben. Wie sehr Spann in diese Angelegenheit sich vertiefte und wie enge er mit ihr verwachsen war, zeigt am besten die ansprechende Lebensskizze, die er über Hoheneck geschrieben hat und in der er in der liebevollen Darstellung der Wirksamkeit des bekannten Genealogen unbewußt seinen eigenen von Erfolg begleiteten Bestrebungen das schönste Denkmal gesetzt hat. Ward durch diesen Ankauf der Zweck verfolgt, den durch den Brand des Jahres 1800 verursachten Verlust der ständischen Bibliothek nach Möglichkeit zu ersetzen, so galten auch die folgenden Maßnahmen dem gleichen Ziele. Die Unterstützung, der sich der im Jahre 1833 gegründete Musealverein in Linz schon vom Anfänge an durch die Stände zu erfreuen hatte, war neben anderen Begünstigungen, die in letzter Linie auf finanzielle Förderung ausliefen, hauptsächlich darauf begründet, im neugegrüudeten Vereine eine Bibliothek zu schaffen2). Eine Reihe von Büchern und Archivalien wurden aus dem ständischen Archive ausgeschieden und trotz der berechtigten Bedenken, die im Verordnetenkollegium laut wurden, dem neuen Vereine als Grundstock für eine Vereinsbibliothek mit Vorbehalt des Eigentumsrechtes überwiesen. Im Mittelpunkte 1) In Erwägung dieser leicht vorauszusehenden Übelstände hatte Spaun den Vorschlag gemacht, die Wachssiegel von den Urkunden abzulösen und an der Pressei Nummer und Datum der Urkunde zu vermerken. In dieser in eigenen Fächern aufzustellenden Sammlung sollten die Siegel in chronologischer Reihenfolge „auf weichem Papier und einer Unterlage von Baumwolle“ aulbewahrt werden. Wäre dieser Plan verwirklicht worden, so wäre wohl das Ergebnis noch schlimmer ausgefallen, als die Nichtbeachtung dieser gutgemeinten Absichten verursacht hat. 2) Das Nähere bei Stäuber 377 ff.