K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

Das Schlüsselbergerarehiv im Landesarchive zu Linz. 23 führten Bestand nichts weiter vermerkt, als daß mit Ein­willigung des Besitzers „die in einem feuchten Gewölbe des Thurms zu Wildenau befindlich gewesenen Werke sämtlich nach Bchlüsselberg iiberbracht wurden“1). Es gelang, die sechs von Hoheneck verfaßten Repertorien aufzußnden, welche den Ständen eingesendet wurden, und sich mit dem Fideikommißinhaber dahin zu einigen, daß die in den Repertorien A, B und SK angegebenen Archivalien als Hohenecksches Familienarchiv in Schlüsselberg verbleiben sollten, während der gesamte in den Repertorien C, D und E verzeichnete Inhalt um 4400 fl. den Ständen überlassen werden sollte. Die meisten verzeichneten Stücke konnnten glücklicherweise noch zusammengebracht und ihr Zustand als gut erhalten befunden werden. Daß an einzelnen Werken, insbesondere an den genealogischen Schriften Streins „Spuren der anfangenden Zerstörung durch Moder ersichtlich“ waren, ist mit ihrem feuchten Aufbewahrungs­orte in Wildenau leicht zu erklären. Im weiteren Verlaufe der Unterhandlungen gelang es durch Vermittlung Spauns, den ursprünglich geforderten Kaufpreis von 4400 fl. auf 4000 fl. K. M. herabzudrücken, diesen also, wenn man die Anfangsforderung von 10.000 fl. im Auge behält, um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Am 15. Oktober 1833 beschloß der Landtag diesen Ankauf und wandte sich an die Re­gierung um die kaiserliche Genehmigung, die am 10. Mai 1834 erfolgte2), nachdem am 26. Oktober 1833 das Stadt- und Landrecht die Auflassung des auf dem Archive haftenden Fideikommißbandes bewilligt hatte. Wie hei den bisherigen Verhandlungen die kleinlichsten Förmlichkeiten obwalteten, so waren diese auch bei der 1) Es dürften vielleicht damals schon nach Gallspach Archi­valien verschleppt worden sein, da die Anwesenheit Spauns in diesem Schlosse mehrfach bezeugt ist. 2) Die Verzögerung ist damit zu erklären, daß im Aufträge der Hofkanzlei vorerst ein Bericht über Entstehung, Zweck und Be­stände der ständischen Bibliothek vor und nach dem Brande ab­verlangt wurde.

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