K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)

Mitgetheilt von Dr. Karl Lechner: Die fürst-erzbischöfliche Bibliothek zu Kremsier

Bibliothek zu Kremsier. 225 des noch vorhandenen Katalogs1) vom Jahre 1837 ist 13.454, heute zählt dieselbe, wie schon gesagt. 14.494 Bände. Die kleine (Theiner’sche) Bibliothek ist durch seither erfolgten Ankauf auf 15.919 Bände gestiegen, so dass der Gesammt- stand der signirten Werke zu Neujahr 1894 die Höhe von 30.413 Bänden erreicht. Darunter befinden sich, bis zum Jahre 1500 gezählt, 133 Incunabeln, zahlreiche Kupfer­werke und einige Bände Federzeichnungen, Studien und Skizzen verschiedener Künstler (Sebast. del Piombo, Serrano Franc. Salviati, Bernardino da Vercelli etc.) und ein Original- portrait Dürer’s mit der Umschrift: ALBERTI DVRERI H5TATIS LVI. IMG. Dermalen besitzt die Bibliothek nur einen alphabetischen Zettel - Catalog. Dem jetzigen Fürst­erzbischof ist ein Gutachten bezüglich derselben unter­breitet worden, das noch der Genehmigung harrt. Danach soll die Bibliothek außer den in erster Linie zu berück­sichtigenden Werken der theologischen Literatur vornehmlich solche zur österreichischen Geschichte im allgemeinen, zu der von Böhmen, Mähren und Schlesien im besondern und namentlich alle jene alten und neuen Arbeiten, welche auf das Olmüzer Erzbisthum irgend einen Bezug haben, zu erwerben trachten, so dass sie wenigstens nach diesen Rich­tungen thunlich vollständiges zu bieten vermöchte. Dass diese Bibliothek in Kremsier, wo höchstens die Piaristen, die Collegiat- und Curat-Geistlichkeit sowie die Franciscaner sie ausgiebiger benützt haben mögen, keinen besondern Nutzen stiften konnte, leuchtet wohl von selbst ein. Es darf daher nicht Wunder nehmen, dass das Dom- Capitel darnach trachtete, sie nach Olmüz zu bringen. In ') Obwohl Dudik diesen vom Bibliothekar Fr. Josse in derZeit von 1835—1837 mit großem Fleiße angelegten Katalog in 12 Bänden, der alphabetisch und nach Materien geordnet ist, später aber leider nicht weiter geführt wurde, benützte, hat er doch die Angaben über den Bestand an Büchern und Incunabeln von d’Elvert einfach ab­geschrieben ; auch die Notiz, dass die Büchersammlung damals (1868) an 25.000 Bände gezählt haben möge, kann wegen des erst 1875 erfolgten Zuwachses der Theiner’schen Sammlung nicht richtig sein. 15*

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