K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)

Mitgetheilt von Dr. Karl Lechner: Die fürst-erzbischöfliche Bibliothek zu Kremsier

224 Lechner Rudolf (reg. 1819—1831) kamen derselben viele Werke zu, namentlich solche aus der kaiserlichen Druckerei in Wien. Einen größeren Zuwachs erhielt dieselbe, speciell auf kunst­historischem Gebiete, unter dein Cardinal Freiherrn von Sommer au -Beeckh (f 1853). Sein Nachfolger Cardinal Friedrich Landgraf von Fürstenberg (f 1892) hat sich durch den Olmüzer Dombau und die Gründung zahlreicher Humanitäts-Anstalten verdient gemacht. Ganz besonders ließ er sich die Ver­mehrung der Münzensammlung angelegen sein, die in ihrer Art wohl ein Unicum weit über Österreichs Gränzen hinaus ist. Denn während dieselbe im Jahre 1837 erst 338 Stück zählte, beläuft sich der jetzige Bestand auf 8394 Stück. Er kann aber auch füglich als der zweite Begründer der Bibliothek angesehen werden, für deren Vermehrung er bedeutende Summen ausgelegt hat. Als der Präfect des vaticanischen Archivs Dr. Augustin Th e i ner infolge der Vorfälle während des Concils im Jahre 1870 seiner Stelle enthoben wurde, suchte er sich seinen fernem Unterhalt durch eine Leibrente auf seine Bibliothek zu sichern. Car­dinal Fürstenberg hat ihm dieselbe ausgesetzt und so kam nach Theiner’s am 10. August 1874 erfolgten Tode seine Büchersammlung im Jahre 1875 nach Kremsier und erhielt dadurch der bisherige Stand der hiesigen Bibliothek einen bedeutenden Zuwachs. Infolge dessen musste Raum geschafft werden, weshalb die Lehenskanzlei ins Parterre des Schlosses verlegt wurde, so dass zum Bibliothekarszimmer ein neuer Büchersaal zugefügt werden konnte. Seither spricht man von einer großen (d. i. alten) und kleinen (d. i. neuen) Bibliothek. Was nun die Bändezahl der hiesigen Bücherei betrifft, so gehe ich auf die bei d’E 1 v e r t zusammengestellten, unrichtigen Angaben von Monse, Schwoy und anderen nicht weiter ein. Nach einer wohl für den mährischen Topographen Wolny im Jahre 1827 vorgenommenen Über­zahlung hatte sie 13.248 Bände, die höchste Bandnummer

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