Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1886

19 Herr Kolo in an Mikolik, Lehrer der III. Mädchenklasse trete, diese aber Fräulein Kornélia Kfittel, Lehrerin der I. Klasse, übernehme, da Fräulein Helene Tomassek in der II. Klasse zu verbleiben wünschte, so dass für die erste Klasse eine neue Leh­rerin angestellt werden wird. Ebenso haben wir es hier zu verzeichnen, dass die Neuerung, die mit dem heurigen Schuljahre durch die Einführung des weiblichen Handarbeitsunterichtes, als obligaten Lehrgegenstandes, ins Leben trat, sich als höchst zweck­mässig bewiesen hat. Gross und Klein wissend, dass in Haus und Leben die Handarbeit unumgänglich nüthig ist, entfaltete unter der Leitung der einstweilen noch provisorisch wirkenden Industrielehre- rinnen: Wilhelmina Schulek, Rosa Grissza und Rosa Gerzsó einen regen Wetteifer, und von keiner Seite sind uns — was anfangs befürchtet wurde — Klagen über die dadurch nothwendig gewor­dene, zwar nur geringe, Erhöhung des Schulgeldes zugegangen. 3. Bezüglich der wichtigeren Schultage u. Schuler- eignisse haben wir zu berichten, dass der Unterricht nach Be­endigung der gebräuchlichen Einschreibungen am 6-ten September mit einem durch Herrn Pfarrer Johann Schranz abgehaltenen, feier­lichen Gottesdienste seinen Anfang nahm. Doch kaum wurde die Jugendschaar ins Geleise gebracht, so kam schon am 15-en Sep­tember die Verfügung der Epidemiekommission, wonach der Unter­richt znfolge der damals herrschenden Cholera u. den Blattern in den sämmtlichen Klassen der Volksschule gänzlich eingestellt, in der Bürgerschule aber nur auf die Vormittage beschränkt werden musste. Diese Unterbrechung dauerte bis zum 4. Oktober; aber selbst dann noch hielten viele Eltern ihre Kinder, aus leicht begreiflicher Furcht, von der Schule zurück, so dass wir erst anfangs November ei­gentlich regelmässig zu unterrichten beginnen konnten, und es ver­doppelten Eifer, die möglichste Einschränkung der Ferialtage u. vielleicht auch einigermassen Ueberbürdung einzelner Zöglinge er­forderte, um das Klassenziel bis zum Schlüsse des Schuljahres erreichen zu können. 4. Die Gesämmtzahl unserer Schüler beträgt: 689. Von diesen sind 30 im Laufe des Jahres ausgeblieben, 3 gestorben u. 24 auf Grund ärztlichen Zeugnisses zur Privatprüfung zugelas­sen worden, mithin an den öffentlichen Schlussprüfungen nur 612 theilnelnnen. Die Zahl der eingeschriebenen Knaben beträgt 281, die der Mädehen 408; unter den Eingeschriebenen waren 158, die heuer zum ersten Male bei uns aufgenonnnen wurden; die übri­gen 531 waren schon im Vorjahre bei uns inscribiert; 14 Kinder mussten sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen u. zur Privatprü­fung meldeten sich bis heute bei uns 46 von denen, die einen häus­lichen Unterricht gemessen. Hier müssen wir zugleich jenes Presby- terialbeschlusses Erwähnung thun. wonach in Folge des grossen Andranges aus pädagogischen Rücksichten in Zukunft in die I. Klasse um 6 mehr, also 46 Knaben aufgenommen werden dürfen. 5. An Schulgeld flössen heuer 13,089 fl. 50 kr. ein, mithin 2*

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