Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1883

hung reguiirtes und belehrend gemachtes Spielen. Wohl dem Kinde, dessen Spielen so geleitet wurde, dass es hei dem­selben und durch dasselbe Freude am G-uten und Schönen, an der Erkenntniss und an dem eigenen schaffenden Thun gewinnt und sich solche Fertigkeiten erwirbt, welche für die zu erwar­tende Lehre und Lebensarbeit wertvoll sind. Es würde zu weit führen, wenn ich hier des Weiteren er­örtern wollte, welches nun eigentlich die geeigneten und bilden­den Beschäftigungsmittel für die kleineren Kinder, welche all die Kinderspiele sind, die durch die Einwirkung und Mitwirkung der El­tern bildend und belehrend wirken, und was die Kinder eigentlich beim Spiele und durch das Spiel lernen sollen ; sondern ich will mich für diesmal nur auf ein Bildungsmoment beschränken, welches von Vielen unterschätzt, von Vielen wieder überschätzt wird, und bei dem die Eltern insbesondere prüfend und nachhelfend eintreten müssen, damit der Zweck nicht vereitelt werde. Ich meine: die Lek­türe ihrer Kinder und den Anfang derselben: die Bilder­bücher unserer Kleinen. Seitdem Menschen die Welt beherrschen, seitdem sie die überirdischen, über sie Macht habenden Wesen, die ihnen sowohl Gutes als Böses beschieden, von den von ihnen unterjochten, be­herrschten Wesen, die sie sich zu ihrem Wohle und ihrer Be­quemlichkeit dienstlich machten, von einander zu unterscheiden vermochten; seitdem sie sich dieselben — wenn auch als gro­teske Gestalten — versinnbildlichen konnten und dieselben mit Namen bezeichneten; seitdem es unter den Menschen Individuen gab, welche die ob bloss in der Phantasie oder in Wirklichkeit existirenden Wesen in Form kleiden und veranschaulichen konn­ten, die theils zur Ehrfurcht und Anbetung, tlieils zu Warnung * und Abschreckung, theils aber zur Aufklärung, oder endlich als Ausfluss künstlerischen Talentes dienen sollten: — seitdem gibt es Bilder und Statuen. Und dass sich Erziehung und Unterricht derselben sofort bediente, liegt in der Natur der Sache. Die fantastischen Götzen­bilder der Inder und Egypter, das goldene Kalb der Israeliten, die klassischen Götter der Griechen und Römer, die Heiligen- Bilder.der Christenheit sind nichts anderes, als zur Belehrung und Förderung von Religiosität dienender Veranschauungsmittel überirdischer, durch die menschliche Phantasie geschaffener We­sen. Als dann Schulen gegründet wurden, gesellten sich zu den die Sprache vertretenden Schriftzeichen, auch andere Bilder, welche die dem Unterrichtenden als Objekte fernliegenden

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