Bizalmas Értesítések 1925. január-március

1925-01-22 [1465]

Wien, 22, Január, /Wng.Tel. Korr« Bureau/, Die Stünde schreibt tw*» ter dem Titel; » Der ungarische Völkerbundkontroller will zuríicktréten" ; Aus Budapest kommt uns von besonders hervorragend ' ' informie^ter Seite eine Kacnricht zu, die auch. in Österreich gewaltige Resonanz wecken muss. Generalkornmissaer Smitb tereitet seinen EücMtritt veri der Stellung e-ines Generalkommissaers des VÖlkerbundes für Ungarn ver. Smith hat bereits bei Übernahme seiner Funktionén erklaert ; dass er nicht einen Tag laenger bleibe, als es ini Interessé seiner réin wirtsohaftlichen Mission notwen­dig erscheint. Smith hat in- seiner letzten Ku.dgebung betont, dass nach seiner Auffassung das budgetaere Gleichgewicht 'in Ungarn durch die ge­waltige Hinaufpeitschung der Einnahmeseite bereits hergestellt sei.' Ungarn habe sich, von der Budgetseite tetrachtet, konsolidiert. Sein wei­teres Verbleiben haette nur dann Sinn, wenn ihm Sinflussnahme auf die Ver­v/altung Ungarns/ zugebilligt würde. Die se Einflussnahme behagt ihm nicht, weil er sich hiedurch In die Netfle der ungarischen Politik verstricken müsste, Infolge-dessen halté er sein weiteres Verbleiben in Ungarn für ü>erflüssig. In ^ ^_ \, hervorragenden politiscien Kreisen wird erwartet,' dass Smith schon in den naechsten Wochen sein Atberufungsdekret von Genf verlangen wird. Das Blatt . zieht dann einen Vergleich zwischen Smitb, und Zimmerman'^ und sagt; Bei Zimmerman^ liegt auch das Schwergewicht seiner Taetigleit auf der Beaufsichtigung der Wirtschaft und der Durch­führur_g des Beamtenatbaues. Er will daher sehr icraeftig in die Raeder der Verwaltungsmaschine eingreifen. Es stehen hier zwei St©ndpunkte ein­ander gegenüber. Der erste Standpunkt des ungarischen Generalkommissaers, der sich lediglich auf die budgetaere Kontrolié beschraenkt und die des Generaltehmmissaers Zimmermank,"der gewissermassen die Funktionen des Re­genten in österreich ausübt. Nun kann der• VöIkerbund nicht gut Smith ab­berufen,' und ZimmermanV^ im Augartenpalais residieren lassen^ Entweder er müsste Ungarn^ eine Kontrolié auferlegen, die von seinem eigenen Vertrau­ensmann für überflüssig erklaert wird, oder er müsste auch Zimmermanlla abberufen und im Sinne der seinerzeitigen Genfer Pakte die Beaufsichti­gung Osterreichs durch fliegende Koitmissicnen oder ven seinem Standorte aus besorgen lassen. Das Blatt temerkt weiter, die Budapester Nachricht beweise, dass Smtiijh und Zimmermari^ aus verschiedenem Holze geschnitten sind. Smith te­trachtet seine Mission a-la unerwünschte /last ; die er abschüttelt, scbald er sein Ziel erreicht sieht, Zimmermac'h sieht'darin ein Macht attritut, auf das er-nicht gern verzichtet. Smith will sich schon in dem ersten Akte der ungarischen Sanierung, die er von der budgetaeren Seite aibs ge­sichert sieht. zurückziehen, Zimmermank will in Wien anscheinend auch derén letzten Akt überdauern. x In den Staaten der -kleinen Entent'e wird die Absicht Smith'.s starke Beaohtung finden. Geht er, dannfrlangt Ungarn automatisch seine volle politische Aktionsfreiheit, Es ist sehr erfreulich und für Öster­reich vrn guter Vorbedeutung, dass Ungarn so rasch entrcoídigt wird,.. Wien ,22.Január. /Ung.Te1TKorrrBureau/. Der Abend bringt eine Eigendepesche aus ^adrid, wonach sich ein Kronrat mit einer Note zu befassen habén wird, welche die Gesandtschaften in Madrid wegen der Taetig­kait der Frau Zita Habsburg, die sie unter dem Shhutze der Königin-Mutter entfaltét, an die spanische Regierung gerichtet habén.Die Entente ver­langt, dass Zita unter Auííi^acht gestellt und. aufgefordert werde, über ihre fortwaehr^nden Reisen nach San Sebastian und die luxuriösen Bstelle Rechen­schaft zu gebén.

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