Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1866
27-Be merkungen. A. Erläuterungen zur Stadtsprache. 1. Lügenbrücke. 1. Än — in, am — im; em — man, en — eine unbestimmtes Geschlechtswort. Männliches unbestimmtes Geschlechtswort: e, weiblich: en, sächlich: e. en bedeutet a, eine b, ihn; letzteres aber steht nur im Fluße der Rede, wo kein Ton darauf zu legen ist, sonst wird inn — ihn gebraucht. 2. dáe se — (die sie) welche. Se = sie; liegt aber der Ton darauf, fo. heißt es: aái. 3. vum — von dem. 4. äne — immer; auch: áne én’t, áne fort. 5. gö und gou — gehen. Die Dorfsprache hat gou und géu, Treppen: gä, Mettersdorf: gung. 6. Iáét — liegt von lae — liegen. 7. áf — auf, gegen, áf en fáend gericht sái ==: gegen irgend einen Feind gerüstet sein. 8. tirn Mehrheit von turn = Thurm. 9. ämeränk — im Ringe, rings herum. 10. änne — hinein. Unterer Bezirk ánne; Jaad: lenne. 11. hollt — holt, bringt, von holn. 12. dát — daß. 13. än’t — in das,^ aus — än det. 14. kéi — gegen. In der Dorfsprache wird der Vocal breit: käi. Auch ki wird gebraucht: ich, áich rédn ki dáich — ich spreche zu dir. 15. hirdn — hörten von hirn. Jmperfect: áich hurt, Perfect: áich hu gehurt, Hört man noch sehr oft. 16. esu — so, auf diese Art. 17. geräst — gerüstet. 18. wiere — wer. 19. géméin —- Gemeinden, von géméi. In Treppen ist die Mehrheit von gern! — Dorf, Gemeinde — geminá. 20. sénn — sollten von sinn — sollen.