Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864
41 bigén, schwerer zu bauenden Weizen; doch wird auch die Polenta -- Palockes— mit Käse häufig auf den Tisch gesetzt. In einer Familie von 5 Köpfen und einem Diener wird auf dem Lande im Mittel an Weizen 17V2 und an Mais 12% Metzen verbraucht. Bei Walachen und Zigeunern ist 10 Metzen Weizen und 20 Metzen Mais sicher in Bezug auf Weizenverbrauch zu günstig ange- nommen. Daraus folgt, daß im Gau jährlich 60.000 Metzen Weizen und 51.000 Metzen Mais von den Einheimischen verzehrt werden. Zur Probe diene folgende Betrachtung. In den Zwillingsdörfern Petersdorf und Neudorf tragen die Mühlen in den letzten Jahren im Ganzen 1000 Gulden Pacht. Die Müller erhalten als Lohn im Voraus den vierten Theil des ganzen Einkommens an Mühlmauth. Soll der Pächter nur das Pachtgeld und der Müller seinen Lohn erhalten, so müssen 1330 fl. jährlich in Weizen und Mais ein- kommen. Nun kommt ungefähr % Mais und % Weizen ein, bei den Mittelpreisen von 1854 bis 1864 würde ein Metzen so gemischt 3 fl. 30 fr. kosten. Somit müßten wenigstens 404 Metzen einkommen, ober da der sechzehnte Theil als Mauth gegeben wird, 6464 Metzen gemahlen werden. Das gäbe,, da 1857 1890 Seelen in beiden Dörfern lebten ä Kopf 3.42 Frucht von der oben genannten Mischung; oder da 83 Metzen derselben mit 100 Metzen Roggen, welchen man gewöhnlich bei solchen Rechnungen zu Grunde legt, gleiche Nahrkraft haben, würde auf den Kopf 4.12 Metzen Roggenwerth entfallen. Bedenkt man aber, daß die Erhaltungskosten des Mühlwerkes, die Transportkosten zum Markte, und der Nutzen des Pächters nicht in Rechnung genommen waren; daß diese Summe leicht auf 20% des ganzen Betrage^ angenommen werden kann: so kann man den Getreideverbrauch auf 5.1 Metzen Roggen- werth auf den Kopf setzen. In Petersdorf und Neudorf sind solche Schlüße zu ziehen möglich, weil so gut wie alles Getreide der Bewohner in den zugehörigen Dorfmühlen gemahlen und fremdes Getreide gar nicht zugeführt wird. Führt man die gleiche Rechnung für Budák, so erhält man 6.2 Metzen Roggenwerth auf den Kopf. Die frühere Annahme von 5.1 Metzen erscheint daher als ein Geringstes. Dieser ziemlich hohe Verbrauch möchte aus dem Umstande zu erklären sein, daß bei der geringen Kinderzahl sich verhältnißmäßig stärkere, weil erwachsene, Esser finden. Außerdem kann man im Durchschnitt einen Metzen Kartoffeln auf den Kopf rechnen. Zur Branntweinbrennerei und mehr zur Schweinemast werden jährlich 18.000 bis 20.000 Metzen Mais, als Vieh- und Schweinefutler wenigstens 2000 Metzen Kartoffeln verbraucht. Das zweite Hauptnahrungsmittel ist das Fleisch. Im ganzen, werden geschlachtet: