Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864

33 Brennholz ura 3 bis 4 Gulden höher steht als in Bistritz. Und doch bedecken die Wälder beinahe den dritten Theil der ganzen Fläche des Gaues, nemlich 32000 Joch. Etwa 4000 Joch sind mit Nadelholz bestanden, etwas weniger als die Hälfte des Restes mit Buchen, der größere Theil mit Eichen. Die Menge des jährlich gefällten Holzes ist, bei der Willkühr und Schrankenlosigkeit, mit welcher verfahren wird, schwer zu bestimmen. Da das Nadelholz sehr wenig be­nützt wird, kommen nur etwas mehr als 27000 Joch Waldes in Betracht. Nun nehmen die Bestände von Jahr zu Jahr ab, so muß offenbar mehr verbraucht werden als nachwächst. Bei Berechnung des Zuwachses, 60 bis 80 Kubik Fuß auf das Joch, kann man nur die kleinsten Sätze zu Grunde legen, weil die jungen Wälder so gut wie gar nicht gepflegt werden. Demnach könnte man den jährlichen Zuwachs nur etwa auf 8000 Kubik oder 19200 gewöhnliche Scheiter- Klaftern annehmen, während der Verbrauch dem obigen zu Folge bedeutend größer ist. Die. Waldweide und in manchen Jahren reichliche Eicheln und Buchecker liefern einen ziemlich großen Beitrag für die ganze Wirthschaft. Eine rühmliche Ausnahme von den eben geschilderten Zuständen macht doch auch nur seit einigen Jahren die Stadt Bistritz, deren ausgedehnte 2000 Joch große Wälder nach forstwissenschaftlichen Grundsätzen in Schläge von Niederwald — Schelholz — Brennholz und Bau- und Werkholz eiugetheilt sind und von einem Förster überwacht und gepflegt werden. Die Dorfgemeinden des Gaues sind dagegen bisher noch nicht daran gegangen, eigene Förster zu bestellen. Weil der Wald noch im Ganzen dem Bedürfniß der Gegenwart genügt und das Holz wohlfeil ist, — Eichenholz 3 bis 4, Buchenholz 4 bis 5 fl. — wird so viel nur jeder kann zu eigenem Gebrauche und zum Verkauf gefällt, ohne zu bedenken in wie langen Jahren sich erst der Wald erneut. Zwar ist in einigen Gemeinden die Menge des Holzes festgesetzt, welche von den Gemeindeleuten zum Verkauf gefällt werden darf. Da aber für den eigenen Gebrauch keine Grenze festgesetzt und eine Eontrole somit unmöglich ist; so ist offenbar auch die erstere Bestimmung fruchtlos. Viel weniger günstig, als bei dem Ackerbau und den ihm verwandten Wirthschastskreisen. stehen die Verhältnisse der Gewerbe. Der Anbruch einer anderen neuen Zeit macht sich hier in einem Rückgang bemerkbar, in einer Verkehrs- und Geldnoth, die mancher der sogenannten Gewerbefreiheit, der andere einfacher der schlechten Zeit zuschreibt. Die Ursachen hievon habe ich mich bemüht aufzufinden, mögen andere, und die es besonders angeht prüfen, ob ich recht gesehen, und das Ihrige beitragen, daß es besser werde. Für alle Gewerbsleute in Bistritz muß der Satz gelten, daß sie nicht reine, . sondern nebenbei feldbautreibende Handwerker, oder auch handwerktrei­3

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