Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864
29 von y4 bis % Joch, alle andern nur bis ein Viertel eines Joches, und auch diese Besitzungen sind in Stücke und Stückchen zerrissen, wie sie nur die hartköpfigste Theilungswuth bei Erbverhandlungen ersinnen kann. Der Wein ist dem Vorangegangenen zu Folge dem Nösner Bauern nirgends das Haupt- Produkt, auf dessen Gedeihen er sein Fortkommen setzt; wohl aber ist er eben deshalb das wichtigste Nebenprodukt, welches, wenn es gedeiht seinen Wohlstand am meisten fördert, wie es die Jahre 1854' bis 1864 gezeigt haben, von denen keines ein eigentliches Mißjahr war. Von Traubensortcn werden beinahe ausschließlich nur fünfe gepflanzt, blaue so gut wie gar keine; die Namen derselben gebe ich nach der hier üblichen Bezeichnung, da sie wissenschaftlich nicht bestimmt sind und zwar: die Fesner und Mädchentraube — geben den süßesten feurigsten und duftigsten Wein; dann die Gornische und-^lenische — geben den meisten aber minder guten Wein, endlich Königast in Lechnitz — liefert den ausgezeichneten Vorberger. Leider haben viele Bauern, verführt durch die vorangegangenen guten Jahre die besseren aber nicht so massenhaft tragenden Fesner und Mädchentrauben ausgerottet und dafür Gornische gepflanzt, werden es aber in schwächeren Jahren büßen. Denn die Zeit ist seit einigen Jahren nicht mehr, wo einer im Dorfe den „Preis machte" und dann das ganze Dorf zum gleichen Preise verkaufte, ob dann bessere oder schlechtere Weine im Keller lagen. Jetzt zahlt der Käufer nur die Güte. Die Reben werden allgemein hoch gezogen, wie es die schwache Triebkraft des Bodens und das Klima verlangen, an eichenen 8 Schuh hohen Pfählen — Rehm, das Hundert zu 3 bis 4 Gulden — befestigt. Nur etwa 8 Joch in Heidendorf und Lechnitz sind in Reihen, alle anderen ohne Ordnung gepflanzt. Die Bearbeitung ist im ganzen ziemlich sorgfältig, der Schnitt im Herbst, nur in einigen Dörfern des nördlichen Gebietes erst im Frühjahr Alle Weine des Gaues sind Bergweine, feurig duftig und ziemlich süß. Als jungen ganz gut trinkbaren Wein benützt man den Mettersdorfer, nach der Volksanschauung sehr gut, so lang die Würste dauern; jedenfalls auch länger, wenn nur die Bercitungs- und Aufbewahrungsweise besser wird. — Treppner Dürrbächer. St. Georgner, Baierdorfer nnd Weißkitcher bilden den tüchtigen Mittelstand; Wermesch liefert äußerst starke Weine, Lechnitz den durch Milde und Kraft ausgezeichneten Vorberger. Den König der nördlichen, vielleicht auch überhaupt der jetzigen siebenbürger Weine erzeugt Heidendorf im Steiniger. In London medaillirt ist er durch Vermittelung Charles Boners von Professor Liebig analysirt und hat folgendes ergeben: An Alkohol — Weingeist — enthält der Steiniger aus dem guten, nicht ausgezeichneten Jahre 1862 14*45