Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)
Recenziók
620 Resümee räte für wichtig, eine große Anzahl von Soldaten zu stationieren und die Verteidigungswerke der Städte bzw. Burgen wiederherzustellen. Die Räte der Kammer hielten sich demgegenüber die wirtschaftliche Lebens- und Wettbewerbsfähigkeit der Städte vor Augen. Im Alltagsleben, hinsichtlich des Umfangs der Dienstleistungen sowie der Art und Weise der Besteuerung entwickelten sich allerdings ernsthafte Konfliktfelder. Die Beziehung zwischen den Städten, der Kammerverwaltung in Ofen/Buda und den freien Kompanien waren - entgegen den Erwartungen - nicht unbeschwert. Die Aktionen der Befehlshaber Max Wenzel Frankenberg in Ofen/Buda, Johann Buttler in Erlau/Eger, Christian Andreas Jörger in Stuhlweiflenburg/Székesfehérvár und Christoph Berge in Kanischa/Kanizsa waren in den jeweiligen Städten und auch landesweit berüchtigt: Die Forderung von zusätzlichen Diensten, die Verhaftung von Beamten der Stadt und der Kammer sowie das Begehen von Ausschreitungen galten als regelmäßig. Natürlich beriefen sich die Befehlshaber auf die Befriedigung der Bedürfnisse ihrer schlecht versorgten Soldaten. In Verbindung damit treffen wir in fast allen zurückeroberten Städten auf kleinere oder größere Interessengegensätze. ISTVÁN KENYERES Die Bewirtschaftung von Ofen/Buda von der Befreiung von den Osmanen bis zum Beginn des Rákóczi-Freiheitskampfes Ziel der Studie ist es, die Verhältnisse der Stadtbewirtschaftung der im Jahre 1686 von der Osmanenherrschaft befreiten ungarischen Hauptstadt Ofen/Buda in den ersten anderthalb Jahrzehnten nach der Befreiung vorzustellen. Die Aufarbeitung dieses Fragenkreises wird dadurch erleichtert, dass im Budapester Hauptstädtischen Archiv die städtische Rechnungslegung von Ofen/Buda - im Gegensatz zu derjenigen von Pest - seit dem Jahre 1692 fast lückenlos erhalten geblieben ist. Die Untersuchung legt das System der Rechnungslegung dar und stellte, indem sie sich auf die Rechnungslegung zwischen 1692 und 1702 stützt, die Haupteinnahme- und Hauptausgabeposten vor. Die wichtigeren Einnahmen setzten sich folgendermaßen zusammen: Bürgergebühr und Schutzgelder, Porcio (also die von der Stadt für die Reichskriegskasse eingetriebene Kriegssteuer), Zölle, Pacht, Einnahmen aus dem Wein- und Bierausschank, außerordentliche Steuern, Krediteinnahmen und sonstige Einkünfte. Die Studie wirft ein Licht darauf, dass ein beträchtlicher Teil der städtischen Einnahmen (die Porcio, theoretisch 68 Prozent der Gesamteinnahmen) nicht vollständig in die Reichskriegskasse einbezahlt wurde, sondern dass ein bestimmter Teil davon als städtische Steuer bei der Stadt verblieb und dies war die bedeutendste tatsächliche Einnahme (47 Prozent). Die Bürger- und Schutzgelder erbrachten der Stadt 16 Prozent ihrer Einnahmen, die