Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

Recenziók

618 Resümee Die in abwechslungsreicher Form und auf unterhaltende Weise - selbst als Aben­teuerroman - verfassten Städtebeschreibungen enthielten sachliche Informationen über die geografischen Gegebenheiten der ungarischen Städte, über ihre bebaute Umgebung, über ihre konfessionellen und ethnischen Verhältnisse, über ihre Schulen sowie über die lokalen Bräuche und über die Rolle der jeweiligen Stadt vor der Türkenzeit. We­gen der weiten Streuung der Informationen lässt sich nicht eindeutig beweisen, dass das sich aus diesen Drucken abzeichnende Ungarnbild den Prozess der Besiedlung des Landes unmittelbar popularisierte. Die sich nach der Vertreibung der Türken aus Nürn­berg, Regensburg, München oder Ulm in ungarischen Städten ansiedelnden deutschen Bürger konnten allerdings leicht an die nicht teuren und in großer Zahl veröffentlichten Beschreibungen über Ungam gelangen. Das Bücherverzeichnis von Pester Testamen­ten und Nachlassverzeichnissen spiegelt allerdings die Tatsache wider, die Stadtbürger deutscher Herkunft, die in der städtischen Verwaltung, im Nahrungsmittel- oder Bau­gewerbe eine Funktion übernahmen, oder die als Apotheker oder Wundarzt tätig waren, geografische und historische Werke mit Bezug zu Ungam gelesen hatte. DÁNIEL SIPTÁR Die erste Besiedlungswelle von Mönchen in den von den Osmanen zurückeroberten transdanubischen Städten Die Studie analysiert die Mönchsansiedlung in den von den Osmanen zurückeroberten transdanubischen Burgen und Städten in den ersten drei Jahren, nachdem die betreffen­den Orte wieder in christliche Hände gelangt waren. Die Grundlage der Untersuchung bildet eine entstehende historische Datenbasis über das Mönchstum, deren erster Teil (als Beilage zur Dissertation der Verfassers) die Mönchsinstitutionen enthalten wird, die in den beiden Jahrzehnten zwischen 1683 und 1703 in den gerade zurückeroberten Teilen Transdanubiens entstanden. Die Analyse wird durch einen bereits früher ausge­arbeiteten Interpretationsrahmen unterstützt, der drei allgemeine Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Mönchsordens in Ungarn (äußere Faktoren, Eignung des Ordens und Aufnahmesphäre) und diejenigen Faktoren, die die Verwirklichung beeinflussen, zusammenfasst. Entsprechend den obigen Kriterien stellte die Ansiedlung der Franzis­kaner in Gran/Esztergom im Jahre 1683 die früheste Ansiedlung unter den 19 unter­suchten Fälle dar, die späteste bildete die Ansiedlung der Jesuiten und Franziskaner in Nagykanizsa, die beide 1690 erfolgten. Die Mönchsorden, unter denen wir in diesen Jahren in überwältigender Mehrheit Franziskaner und Jesuiten finden, kamen zumeist aus eigenem Entschluss, häufig be­reits zusammen mit dem christlichen Heer in die zurückeroberten Städte. Dementspre­

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