Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

Recenziók

610 Resümee le: Fernhändler und ungarische Geschäftsleute besuchten ihre Märkte gleichermaßen gerne. Nach den Verwüstungen des Tatareneinfalls wurde die Siedlung relativ schnell wiedererrichtet, sie konnte ihre alte Rolle aber nicht mehr wiedergewinnen, da der Kö­nigshof nach Ofen/Buda zog. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts war die Arbeitsteilung derart fortgeschritten, dass die örtlichen Siedler ihre Arbeitskraft in erster Linie aus­gewählten Handwerkssparten widmeten. Außerhalb des Castrums fanden auch in den Siedlungen unterhalb der Burg rege Handwerkstätigkeiten statt. Plintenburg/Visegrád wurde im Jahre 1323 ungarischer Königssitz, was mit bedeutenden Veränderungen ein­herging. Anhand der aus den schriftlichen Quellen und den archäologischen Grabungen gewonnenen Informationen können wir von einem sehr vielschichtigen Handwerksge­werbe ausgehen. Im Falle von Gran/Esztergom, Ofen/Buda und Plintenburg/Visegrád sind im Gro­ßen und Ganzen ähnliche Tendenzen festzustellen. Die Handwerker versuchten, die verschiedenen wirtschaftlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten zu ihren Gunsten zu nutzen. Entscheidende Bedeutung hatten die Präsenz und der (ständige) Aufenthalt des Hofes des Königs oder der Königin, denn dies ging mit einer Steigerung der Zahl der Bestellungen und mit einer Erhöhung der Qualität der Produkte einher. Die Verlegung des Königshofes wurde allerdings nicht unbedingt durch den Niedergang des Hand­werksgewerbes begleitet. Die Meister fertigten nämlich auch Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens. KRISZTINA ARANY Ofen/Buda als Herrschersitz und Fernhandelszentrum im 15. Jahrhundert im Spiegel der Tätigkeit von Geschäftsleuten aus Florenz und Süddeutschland Die Studie untersucht die Rolle, die Ofen/Buda im 15. Jahrhundert im Fernhandel ein­nahm, sowie ihren Wandel im Spiegel der Vergleichs der Tätigkeit von Geschäftsleuten aus Süddeutschland und Florenz, die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in die Stadt gekommen waren. Die Präsenz beider Händlergruppen in der Stadt ist - mit kleineren oder größeren Unterbrechungen - für den Verlauf des 15. Jahrhunderts nachweisbar. Ihre Tätigkeit in Ofen/Buda war weniger durch Konkurrenz, als vielmehr durch ein „friedliches Neben­einander”, fallweise sogar durch geschäftliche Partnerschaft, gekennzeichnet. Wie die Quellen bezeugen, teilten sie den Markt und ihre Tätigkeitsbereiche untereinander auf. Die Geschäftsleute aus Florenz, die sehr kapitalkräftig waren, eine hoch entwickelte Geschäftspraxis verfolgten und im Rahmen eines ganz Europa überziehenden Bezie­

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