Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

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Resümee 611 hungssystem tätig waren, konzentrierten sich auf den Handel mit Luxuswaren und auf ihre Kreditierung, während die süddeutschen Geschäftsleute den Handel mit größeren Mengen von billigeren Tuchstoffen und sonstigen regionalen Produkten in den Mittel­punkt rückten. In einer für Mitteleuropa einzigartigen Weise waren in Ofen/Buda in den 1420er Jahren drei Handelsgesellschaften aus Florenz tätig. Dieser Sachverhalt verweist eindeutig auf die Bedeutung der Stadt für die ganze Region. Lediglich das Erscheinen der großen süddeutschen Handelshäuser gegen Ende des 15. Jahrhunderts bedeutete die erste wirklich kapitalkräftige Konkurrenz für die Geschäftsleute aus Florenz. Vertreter beider Gruppen nahmen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts bedeu­tendere Positionen in der königlichen Finanzverwaltung ein. Vor allem in Verbindung mit dem Kupferhandel sind uns Informationen auch über ihre gemeinsamen Geschäfts­aktivitäten überliefert. Ofen/Buda, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Königssitz eine immer wichtigere Rolle spielte, wurde zum Zentrum ihrer Aktivitäten. Von dort aus steuerten sie ihre geschäftlichen Tätigkeiten auf dem Gebiet des König­reichs Ungarn. Obwohl der Großteil der Geschäftsleute aus Florenz, die sich in Ofen/Buda nieder­gelassen hatten, ähnlich wie die Fernhändler aus Süddeutschland über das Ofener Bür­gerrecht und über Immobilien verfügten, kann anhand ihrer Heiratspraxis und ihrem Fernbleiben vom politischen Leben der Stadt festgestellt werden, dass sie nicht nach einer wirklichen Integration strebten. Die süddeutschen Unternehmer gehörten dem­gegenüber zur politischen Führungselite der Stadt und ihre Immobilien in Ofen/Buda bildeten einen bedeutenden Teil ihres Vermögens, d. h., sie passten sich in gewissem Sinne an. Gleichzeitig weisen ihre Heiratspräferenzen aber darauf hin, dass sie sich nicht in die Gesellschaft der Stadt Ofen/Buda integrierten, sondern vielmehr mittels ihrer familiären Kontakte eine Art regionales, die bedeutenden Handelszentren in Mit­teleuropa zusammenfassendes Handels- und Gesellschaftsnetz süddeutscher Herkunft ausbauten. JUDIT MAJOROSSY Annäherungen an die Beziehungen zwischen der städtischen Elite von Pozsony (Preßburg) und dem Hof (dem Hofadel) im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit Der Verfasser näher sich in seiner Untersuchung dem Beziehungsgefüge zwischen dem Hof (bzw. dem Adel) und der Stadt Preßburg/Pozsony seitens der städtischen öffent­lichen Verwaltung und der städtischen Selbstverwaltung sowie seitens der Entstehung (oder des Wandels) der inneren Raumstruktur und Raumnutzung. Indem er eine The­

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