Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)

Recenziók

Resümee 463 wir wegen des Fehlens archäologischer Forschungen vermuten - durch den Umbau früherer Bauwerke entstanden. Als einen Neubau können wir auch die Moschee ansehen, die einst in die heutige Pfarrkirche eingefasst war. Den Umbau der mittelalterlichen Gebäude und ihren späteren vollständigen Abbruch können wir auf dem Gebiet des Rudas-Bades gut nachvollziehen. Dort wurde eine mittelalterliche Brunnenfassung zu Beginn der Türkenzeit noch weiter verwendet. Diese und die umliegenden Gebäude wurden im Jahre 1571 abgerissen, um einem der imposantesten Bauwerke der Türkenzeit in Ofen Platz zu schaffen: dem Rudas-Bad. Das Stadtviertel der Türkenzeit wuchs in seinen Ausmaßen über den mittelalterlichen Rahmen hinaus. Es weitete sich nach Westen aus und umfasste praktisch die heutige Parkanlage und den auch heute noch bebauten Teil des Donauufers. ROLAND PERÉNYI „Gehöfte” der Sünde und des Elends. Der Raum von Armut und Verbrechen in Budapest an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Wie sehr die Feststellung auch richtig ist, dass das Budapest des ausgehenden 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhunderts gesellschaftlich weniger segregiert war als andere Großstädte, verbinden die unser Bild über Budapest in dieser Epoche bestimmenden Quellen, die damals verfassten Reiseführer, die Berichte und die frühen soziographischen Arbeiten die städtische Armut und die mit der Frage des Elends eng verbundene Kriminalität im Allgemeinen an gut bestimmbare Punkte des städtischen Raumes. Seit den 1890er Jahren kann auch in Budapest, ähnlich wie in London New York, Wien und Berlin, das Phänomen des slumming beobachtet werden, wenn sensationshungrige Reporter, Mitglieder von Wohlfahrtsverbänden sowie - als Vorboten der Stadtsoziologie zu betrachtende - Intellektuelle, zumeist mit Polizeibegleitung bei der einen oder anderen Razzia die Armenviertel der Stadt besuchten, um ihre Erlebnisse der breiten Öffentlichkeit in schriftlicher Form mitzuteilen. Während der Großteil dieser Berichte - indem er die eigene Welt von Elend und Sünde beschreibt und die Gestalt des Elendsviertelbesuchers, der sich todesmutig in die Unterwelt der Großstadt wagt, in den Mittelpunkt rückt - eher mit Abenteuerromanen und Reisebeschreibungen über exotische Orte zu vergleichen ist, trat Anfang des 20. Jahrhunderts bereits auch eine soziographische Literatur mit wissenschaftlichem Anspruch hervor, die sich auf Statistiken und Interviews stützte, sich auf das Verständnis der sozialen Probleme konzentrierte und nach deren Lösung

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