Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)

Resümee

JUDIT PÁL Ein katholischer Richter an der Spitze einer reformierter Stadt. Die Karriere eines Stadtrichters in Ostungarn Mitte des 18. Jahrhunderts Die Mehrheit der Historiker betont den Vormarsch des Kleinadels mit Landbesitz in der Führung der Komitate im Laufe des 18. Jahrhundertes. Damit man die Ausübung der Macht auf örtliche Ebene besser erfassen kann, sind möglichst viele Fallstudien erforderlich. Durch welche Personen erfolgte die Machtausübung, welche waren die Vermittlungsfiguren? Solche Vermittler, deren Hauptaufgabe die Mediation zwischen dem Gutsherrn und seinen Untertanen war, besaßen - wenn sie geschickt handelten — einen ziemlich breiten Spielraum für die Handhabung der Macht, der Ressourcen und der Informationen. Die Rolle der Vermittlungspersonen ist bis zum völligen Ausbau des Staatsapparats - also noch sehr lange Zeit - schon wegen der sehr großen räumlichen und kulturellen Entfernungen sehr wichtig geblieben. Was geschah aber in Fällen, wenn auch der „Vermittler" selbst ein „Fremder" war? Während meiner Forschungen habe ich mehrere solche Personen studiert, die zu den Klienten der Károlyis gehörten, aber auch zu der Stadt Szatmárnémeti /Sathmar, Satu Mare, R./ enge Beziehungen besaßen. Einer von ihnen war ein Adeliger aus dem Komitat Vas, József Zanathy, der auch zwei Károlyis, sowohl Ferenc als auch dessen Sohn Antal, gedient hat. Zanathy war bis 1748 Sekretär von Ferenc Károlyi. Das Amt des Sekretärs war bekannter Weise ein gutes Sprungbrett für begabte junge Menschen. Seine Bemühungen war auch der verdiente Lohn beschieden. Ferenc Károlyi war wahrscheinlich mit Zanathys Diensten zufrieden, weil er ihn alsbald auch im Komitat Szatmár zur Position verhalf. Zanathy erhielt 1751 - auf Grund seiner katholischen Religion — ein neues Amt. In Szatmárnémeti kam es durch Ausnutzung eines Finanzmissbrauchs Mitte des Jahrhundertes zu einer katholischen Offensive. Die Zipser Kammer verordnete 1751 eine Untersuchung gegen die Stadt. Pál Melczer, der Sekretär der Kammer führte die Untersuchung durch, in deren Verlauf er auch mehrere Empfehlungen formulierte. Seine Tätigkeit hatte grundlegende Folgen für die Reformierten der Umgebung aber auch für die gesamte Stadt. Unter anderen wurde der bisherige reformierte Oberrichter, Sámuel Szatmári, seines Amtes enthoben und auf Rat des Obergespans Ferenc Károlyi dessen ehemaliger Sekretär József Zanathy an die Spitze der Stadt gestellt. Zanathy geriet des Öfteren in Konflikt mit der alten, reformierten Elite der Stadt: Wichtige Streitpunkte waren die Auflösung der reformierten Schule und die