Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)
Resümee
Errichtung des sogenannten „Stabhauses". Mit Hilfe der oberen Behörden konnte er aber die Situation beherrschen. Ist Zanathy überhaupt ein Vermittler gewesen? Die Antwort lautet wahrscheinlich: nein. In seinem Falle kann man kaum von einer Vermittlung sprechen, weil er dazu, nach Auffassung der Sozialanthropologen, Mitglied von mindestens zwei Gesellschaftssphären hätte sein, und die Kommunikation zwischen diesen beiden hätte unterstützen müssen. Er konnte/wollte, so scheint es, sich nicht so richtig in die städtische Elite integrieren, weshalb er nur den äußeren Erwartungen entsprochen, und nicht die Beziehungen zwischen den verschiedenen Parteien (Stadt und Gutsherr) gestärkt hat. Zanathy war im Bezirk Szatmár ein Fremder, er hing ausschließlich vom Wohlwollen der Károlyis ab, die örtliche Elite, und nicht nur die städtische, sondern, was noch viel wichtiger ist, wahrscheinlich auch die Elite des Komitats — hat ihn nicht richtig akzeptiert. Trotzdem gelang es ihm, und später einem seiner Söhne, einen Platz in der Elite des Komitats Szatmár zu erlangen. IVÁN PETRIK Zollkonflikte zwischen dem Nonnenkloster auf der Insel der Kaninchen (Nyulak Szigete), und den Städte Buda (Ofen) und Pest Im Jahr 1255 übertrug Béla IV. die Mauteinnahmen der Messen von Buda, Pest und Felhéviz den Nonnen von der „Insel der Kaninchen" (heute: Margit-sziget, Budapest). Diese Schenkung verletzte die Interessen der Städte schwer, weil sich die Maut ungünstig auf den Handel der Region, die gerade eine dynamischen Entwicklung durchzumachen begann, auswirkte. Nach einem Gerichtsurteil des Erzbischofs Tamás von Esztergom 1313 wurde den Bürgern klar, dass sie sich auf dem Rechtsweg nicht durchzusetzen vermochten. Es blieben ihnen zwei Möglichkeiten, die sie zu unterschiedlichen Zeitpunkte auch ergriffen: Sie konnten einerseits versuchen, eine Genehmigung für die Abhaltung von eines neuen mautfreien Jahrmarkts vom König zu erhalten, oder anderseits die Amtleute der Nonnen mit Gewalt an der Erhebung der Zölle zu hindern. Ergebnis der vorliegenden Studie ist, dass es den Nonnen stets gelang, die Zollfreiheit der neu genehmigten Messen widerrufen zu lassen, die gewaltsamen Schritte aber zu endlosen Konflikten führten. Die Herrscher wollten ihren Verpflichtungen der Kirche gegenüber entsprechen (in den wichtigsten Fragen fielen ihre Entscheidungen immer zu Gunsten der Nonnen aus), aber sie mussten auch die Interessen ihrer Städte im Auge behalten. Unter anderen ist es auch dieser Tatsache zu verdanken, dass nur durch die radikale Veränderung der Situation, die das Erscheinen der Türken mit sich brachte, diese Feindseligkeit beendet wurde.