Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)
Resümee
Zwischen 1568 und 1615 enstand auf diese Weise eine Stuktur, die es den Außenstädten erlaubte, je zwei Vertreter in den zwölfköpfigen Inneren Rat zu entsenden. Ab 1618 war dies nicht mehr möglich, die Außenstädte waren nun mit nur je einer Person im sog. Geheimen Rat vertreten, der direkt dem Stadtrichter unterstellt war. Der vierundzwanzigköpfige Äußere Rat blieb inzwischen mehr oder weniger stabil. In einem zweiten Teil beschreibt der Aufsatz die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt im 16. und 17. Jahrhundert. Anhand dieser Analyse stellt sich heraus, dass die erste Generation der Stadtrichter von den Handelsleuten, die zweite von den reicheren Handwerkern in Kőszeg gestellt wurde. Die Macht war bis zum Eingreifen des Wiener Hofes in den Jahren 1631-1635 für die städtische Elite gesichert. In Zuge einer Verwaltungskrise geriet diese jedoch in die Hände der Gemeinde. Als sich der Hof zurückzog, lag die Macht in der Stadt wieder in den Händen des vom Hof bestätigten Stadtrichters und des Inneren Rats. ANDRÁS SZABÓ Die ungarischen Geistlichen und Lehrer von Kassa (Kaschau) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Die Stadt Kassa (KoSice, Sl.) wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes protestantisch, und wie in der Führung der Stadt hat die deutsche Einwohnerschaft auch im kirchlichen Leben ihre Führungsrolle behalten können. Die Bürgerschaft bestand aus Deutschen, Ungarn und (in relativ geringer Anzahl) Slaven/Slowaken. Dementsprechend gestaltete sich auch die Zusammensetzung der Prediger in der Stadt, wobei der führende Geistliche stets ein Deutscher war. Gegen Ende der 1550er Jahre setzte in Nordost-Ungarn die Trennung der zwei großen protestantischen Kirchen ein, aber der Stadtrat von Kassa ließ nicht zu, dass sich die Ungarn den Reformierten anschlössen. Dies führte zu ständigen Spannungen und Konflikten, die von den theologischen Streitigkeiten innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche nur noch weiter angeheizt gestaltet haben. Es kam häufig zur Entlassung der ungarischen Prediger und Kaplane. Trotzdem segnete bereits in den 1580er Jahren Gáspár Károlyi, Superintendent der reformierten Kirche des Kirchenbezirks Abauj jene ungarischen Priester ein, die offiziell von der lutherischen Kirchgemeinde von Kassa angestellt waren. Die Gräben zwischen den beiden Kirchen im 16. Jahrhundert hat Anfang des folgenden Jahrhundertes zumindest teilweise die Predigertätigkeit des Ungarn Péter Alvinci gemindert, der einen Ausgleich zwischen den beiden Kirchen anstrebte.