Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)
Resümee
Merkmale war die Wählbarkeit in den Stadtrat, weiterhin das Heiraten innerhalb eines engen Kreises, sowie, was am offenkundigsten war, das Vermögen. Für die Elite des frünneuzeitlichen Kolozsvár (Cluj-Napoca, R.) kann man daraus zwei grundsätzliche Konsequenzen ableiten. Die eine Konsequenz ist, dass die Definition des Patriziers nur individuell festgelegt werden kann, eine allgemeine Schablone nur schwer anwendbar ist. Anderseits aber gibt es solche Kriterien, die auf jedem Fall erfüllt sein müssen, damit wir die vornehmen Bürger einzelner Städtegesellschaften in die Kategorie von Patriziern einreihen können. Für die städtische Elite von Kolozsvár des 16. Jahrhundertes kann festgestellt werden, dass sie die Charakterzüge einer Patrizierschicht aufwies, auch wenn sie nicht als eine einheitliche Schicht bezeichnet werden kann. Die vornehmen Familien von Kolozsvár bildeten kein geschlossenes System wie z.B. die von Nürnberg, Breslau oder die Bürger von Augsburg. Ihre Verbindung zum Adel war nicht so eng, wie z.B. im Falle der sächsischen Städte, vielmehr vollzog sich ihr Aufstieg primär durch zentrale Verwaltungsfunktionen, durch Handel oder durch den Erwerb von Ländereien. Ein Einheiraten in Adelsfamilien ist zu dieser Zeit noch selten. Die sich schwach abzeichnende Segregation der Führungselite hat primär einen Vermögens- und keinen Abstammungscharakter. Obwohl es auch Beispiele gibt, dass die Mitglieder der Stadtelite als Patrizier bezeichnet werden, waren sich doch eher vorsichtige und umsichtige, zweifelsohne hochgeschätzte Personen, deren Status vom Wohlstand abhängig war. Eine mögliche Entstehung einer Patrizierschicht von Kolozsvár auf der Basis der Abstammung hat auch die eigenartige gesellschaftliche Struktur von Siebenbürgen behindert. Für die Bürger von Kolozsvár, die weder durch die Union der drei Nationen, noch durch die sächsische Universitas geschützt wurden, konnte nur das Erlangen des Adelstitels eine Befreiung von ihren Steuerlasten bedeuten. Daher haben die wohlhabenderen Familien nach zwei bis drei Generationen, ähnlich wie anderswo, die Stadt verlassen und sich in den Adel eingegliedert. Der Besitz überdurchschnittlicher Vermögen bedeutete damit noch nicht die Zugehörigkeit zu einer Patrizierschicht. ANDRÁS PÉTER SZABÓ Die Patrizier der Stadt Beszterce (Bistritz) in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundertes. Mögliche Quellen einer Archontologie Die frühneuzeitliche Geschichte der Sachsen in Siebenbürgen ist eine der großen Forschungsdefizite. Zielsetzung der vorliegenden Studie ist die Beschreibung der Stadtführung während der Zeit des Fürstentums bzw. die skizzenhafte Vorstellung der