Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)
Bányavárosok - Daniel Haas Kianička: Die Selbstverwatlung der Stadt Kremnitz im 16. Jahrhundert
Dániel Haas Kianička: Die Selbstverwaltung der Stadt Kremnitz... 99 Vergleich mit dem Mittelalter, der Wohlstand der Bürger wegen einer Bergbaukrise zurückging und auch die Bevölkerungszahl sank (von etwa 3500 Einwohnern vor der Hälfte des 15. Jahrhunderts auf etwa 1850 Einwohner gemäß dem Steuerverzeichnis aus dem Jahre 1542). Seit 1546 wurden im Kremnitzer Stadtbuch neben den Stadtratsmitgliedem auch ihre Berufe angeführt, was uns ermöglicht, den Anteil der Bergbauunternehmer an der Stadtverwaltung einzuschätzen. 1551 war das einzige mit dem Bergbau verbundene Mitglied des Stadtrates der Bergmeister Stephan Hamer, der dem Steuerverzeichnis aus dem Jahre 1542 gemäß in der Bergstraße wohnte. Das war aber nur eine Ausnahme. Später änderte sich diese Tendenz, und die Zahl der Bergkammerbeamten im Stadtrat nahm zu. 1568 waren von den zwölf Mitgliedern Martin Ofenloch, Bartolomaeus Pisker und Jonas Kolb Bergbauunternehmer, des Weiteren belegte die traditionelle sechste Stelle der Bergmeister (Andreas Nitsch) und die Angestellten der königlichen Berg- und Münzkammer: Klement Auer, der Präfekt des Münzamtes, der Goldmünzer und Goldschmied Achatius Tindl (Tyndl), der Münzer Peter Foit (Foyth, er war auch Bergbauuntemehmer), der Scheider Valentin Leiner und der Bergrichter (iudex montium) Balthasar Wurm. Unter den drei übrigen Stadtratsmitgliedem war Johann Nuntaller Stadtkapitän (in anderen Quellen ist es auch belegt, dass er auch ein Bergbauuntemehmer war), Leonard Tielesch war Notar und Georg König Fleischer. Das absolute Übergewicht von Würdenträgern, die direkt mit der Bergbau- und Münzindustrie verbunden waren, ist hier eindeutig. Von Bergmeistem, die als Stadtratsmitglieder dienten, bekleidete diese Stelle in der Periode seit der Hälfte des 16. bis zur Hälfte des 17. Jahrhunderts am längsten Jonas Kolb (II.), und zwar 23 Jahre lang (1631-1653). Der bereits erwähnte Stephan Hamer hatte die Funktion auch lange inne (insgesamt 14 Jahre hindurch: 1546 und von 1550 bis 1562). Zwischen den Jahren 1572 und 1627 (56 Jahre lang) waren die Bergbauunternehmer in Kremnitz 24mal Richter. Es waren folgende Personen: Zacharias Rosenauer (1572), Johann Nuntaller (1573, 1576), Peter Foit (1575), Michael Wenger (1578, 1579, 1584, 1592), Johann Pribitzer (1590), Pongratius Rheinmann (1591), Johann Füssel (1597, 1602), David Schötz (1599, 1601, 1611), Filip Értei (1609, 1610, 1612, 1613, 1615, 1616, 1618 und 1621) und Johann Winkelmüller (1627). ln den Jahren von 1546 bis 1649 wurden in den Stadtrat 20 Großbergbauunternehmer (Urburarii), drei kleinere Bergbauunternehmer (Montanisten), drei Bergbeamten (monticolae), zwei Bergverwalter (Präfekten), zehn Bergmeister und ein Bergschreiber gewählt. Viele von ihnen saßen im Rat mehrere Jahre lang (am längsten 19 Jahre). Auch in der Wahlgemeinde - dem äußeren Rat - saßen Bergbauunternehmer und Würdenträger. Sie machten immer etwa ein Fünftel bis ein Viertel der 24 Mitglieder aus (in den Jahren von 1582 bis 1677 fehlte ein Vertreter