Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

10 Városok és természeti erőforrások sich, als neue Technologien begannen, eine Rolle zu spielen. In einem spät­mittelalterlichen und frühneuzeitlichen mitteleuropäischen Kontext veränderte beispielsweise die osmanische Bedrohung städtischen Bedürfnisse und löste Ressourcenkonflikte aus. Konflikte werfen immer Licht auf Engpässe und spe­zielle, auch geänderte Nachfragesituationen. Es soll in diesem Text auch ein ge­nauerer Blick auf solche Konflikte geworfen werden, insbesondere auch auf die Quellen, die Informationen über Ressourcen und Ressourcenkonflikte darstel­len. Wien wird irn Mittelpunkt dieser Beobachtungen stehen, aber andere eu­ropäische Städte und ihre spezifischen Situationen werden ebenfalls diskutiert. Methoden Wie bei jedem Versuch, sich einer historischen Thematik anzunähem, emp­fiehlt es sich auch bei der Frage nach der Versorgung der Stadt mit Ressourcen zu überlegen, welche Herangehensweise am zielfiührendsten bzw. geeignetsten erscheint. Je nach Fragestellung und gewähltem Modell, wird das Ergebnis un­terschiedlich ausfallen. Wie bereits in der Einleitung angesprochen, kann der Zugang über die Ökonomie gewählt werden, genauso gut aber auch über die Ökologie. Es gibt altbewährte Beschreibungsmodelle zur Verdeutlichung wie es auch innovative neuere Ansätze gibt. In der Folge werden drei methodische Ansätze, die in Frage kommen, kurz dargestellt. a) Die Theorie Johann Heinrich von Thünens Thünen war ein deutscher Agrar- und Wirtschaftswissenschaftler, aber auch Sozialreformer und Musterlandwirt. Er verfolgte in seiner berühmt geworde­nen, 1826 publizierten Theorie, die zur Beschreibung des Verhältnisses von Stadt und Land herangezogen werden kann, einen ökonomischen Ansatz. Seine Leitfragestellung lautete: An welchen Standorten, in welcher Entfernung von einem großen (städtischen) Markt, lohnt sich der Anbau welcher Produkte am meisten? Die Stadt befindet sich in Thünens Modell in einem „isolierten Zustand“. Sie ist autark und keinen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Thünen arbeitet mit idealisierten Rahmenbedingungen: In dem angenommenen, isolierten Zustand seines Modells entwickeln sich Ringe oder Kreise um die Stadt. Im ersten Kreis dominiert die freie Wirtschaft. In dieser Zone könnten theoretisch alle Güter produziert werden, es werden jedoch vorwiegend leichtverderbliche oder transportkostenintensive Güter erzeugt. Daran schließt sich, aufgrund der ho­

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