Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen ... 11 hen Transportkosten, eine Zone der Forstwirtschaft an, welche im stadtnäheren Bereich Brennholz und irn entfernteren Nutzholz liefert. Darauf folgt eine ackerbauliche Zone in der Fruchtwechselwirtschaft betrie­ben wird. Dem schließt sich eine Zone der Koppelwirtschaft an, bei welcher das Land abwechselnd als Acker oder Weide verwendet wird. In der fünften Zone dominiert die Dreifelderwirtschaft, der extensivsten Form des Getreidebaus mit Brache. Irn äußersten Kreis übersteigen die Transportkosten die Gewinne aus der Getreidewirtschaft, deshalb kann hier nur noch Viehzucht betrieben werden, deren Erzeugnisse aufgrund ihres hohen Wertes die Transportkosten tragen können. Auch wenn Thünens Modell in vorindustrieller Zeit entwickelt wurde, ist es immer noch ein wichtiges Modell in der Geografie. Das Thünen-Modell ist eine ausgezeichnete Darstellung der Balance zwischen Bodenkosten und Transport­kosten: je näher an der Stadt man produziert, desto höher sind die Bodenpreise. Die Bauern des isolierten Staates gleichen die Kosten für Transport, Land und Gewinn aus und produzieren die kostengünstigsten Produkte für den Markt. Das Thünen-Modell kann nutzbringend zur Beschreibung der Güterproduktion am Land für den Endverbrauch in der Stadt herangezogen werden. Die Bezie­hungen von Zentrum und Peripherie werden dabei ökonomisch und geografisch definiert. Dieses Modell wird immer noch gerne herangezogen, auch wenn es in vielerlei Hinsicht problematisch ist, vor allem in Hinblick auf die idealisierten Annahmen.2 b) Urbauer Metabolismus Das Konzept des „Stoffwechsels“ ist ein weiteres heuristisches Konstrukt, das in der Umweltgeschichte der Stadt benutzt wird, um die Beziehungen zwischen Städten und Ihrer Umwelt systematischer erfassen zu können. Städte benöti­gen zur biologischen wie kollektiven Reproduktion der Stadt als Ensemble von Bauwerken, technischen Artefakten, Institutionen und Netzen Ressourcen. Es handelt sich dabei um Lebensmittel, Wasser, Energie, Rohstoffe für die städ­tischen Gewerbe, Baumaterialien und vieles mehr. Diese Ressourcen müssen zwangsläufig aus der näheren und weiteren Umwelt entnommen werden. Bei diesem Ansatz geht es darum, jene Ressourcen zu identifizieren, die für die Reproduktion der Stadt notwendig sind. Es werden einerseits die in das System hineingehenden Rohstoffe sowie Wasser, Energie und Luft, die konsumiert und 2 Von Thünen 1826.

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